Swashbuckle - Crime Always Pays

Review

Galerie mit 9 Bildern: Swashbuckle - Summer Breeze 2011

Neues Jahr, neue Platte. SWASHBUCKLE fackeln nicht lange und gehen 2010 mit „Crime Always Pays“ auf Beutezug, obwohl das letzte Album „Back to The Noose“ gerade mal 14 Monate zurückliegt. Angesichts dieses Veröffentlichungstempos wäre eine Sammelsurium halbgarer Songs nicht unerwartet gekommen. Immerhin waren SWASHBUCKLE im letzten Jahr nicht gerade selten auf Tour, nachdem sie mit „Back To The Noose“ den Durchbruch geschafft haben. Da überrascht es angenehm, dass der Band trotzdem ein beinahe ebenbürtiges Nachfolgealbum gelungen ist.

Die musikalischen Veränderungen halten sich in Grenzen: SWASHBUCKLE spielen immer noch Crossover-Thrash mit Piratentexten und eingängigen Refrains. Auch heldische Melodien sowie Death Metal und Grindcore-Anleihen gehören zu ihrem Stil.

Anfang des Jahres haben SWASHBUCKLE ihren alten Drummer Captain Crashride gegen Bootsmann Collins eingetauscht, doch das merkt man kaum. Stärker fällt die Veränderung beim Gesang ins Gewicht: Zum tiefen Knurren von Admiral No Beard treten auf „Crime Always Pays“ mittelhohe Thrash-Metal Screams hinzu. Bei Redaktionsschluss lagen keine Informationen dazu vor, wer diese Vocals beigesteuert hat. Die Abwechslung zwischen den beiden Stimmtypen funktioniert jedenfalls gut.

Etwas enttäuscht dürften SWASHBUCKLE-Fans sein, für die vor allem der Spaßfaktor im Vordergrund stand. Auf witzige Hörspielintros wie „Rime Of The Haggard Mariner“ verzichtet die Band anno 2010 völlig. Auch die bandtypischen Akustik-Songs haben sich verändert: Auf „Back to the Noose“ erinnerten sie mit ihrem billigen Klang an den Charme der „Monkey Island“-Computerspiele. Auf „Crime Aways Pays“ klingen die Songs deutlich ausgereifter und erinnern an melancholischen Celtic Folk.

Die Thrash-Songs sind im Durchschnitt länger als auf dem vorhergehenden Album. SWASHBUCKLE legen mehr Wert auf Songstrukturen und vergnügen sich nicht mehr mit kurzen Spaß-Knüpplern wie „ATTACK“. Es ist schade, dass die Band dieses Mal keine fließenden Übergänge zwischen akustischen Intros und Prügelsongs hinkriegt. An Hits fehlt es „Crime Always Pays“ dennoch nicht, auch wenn die Tracks manchmal etwas unverbunden nebeneinander stehen.

Die Leichtmatrosen unter euch hören in „We Are The Storm“, „This Round’s On YOU!“, „Crime Always Pays“, „At The Bottom Of A Glass“ oder „Surf-N-Turf (For Piratical Girth)“ rein. Wahre SWASHBUCKLE-Fans greifen bedenkenlos, denn „Crime Always Pays“ ist der reifere Zwilling von „Back to the Noose“.

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28.08.2010

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