Wir treiben im offenen All, getragen von Sphärenmusik. Gelegentlich dringen Dissonanzen als Radio-Rauschen an unser Ohr, Melodienwirbel laden zum Kurswechsel ein, wir belauschen Planetenbewohner bei ihren Unterhaltungen oder stoßen Meteoritenbröckchen beiseite, die als Echos von Gitarrenriffs oder Drums unseren Weg kreuzen. Unsere Piloten auf dieser musikalischen Weltraum-Odyssee sind die beiden Hamburger von SWANUSURPATION. Ihr drittes Album entpuppt sich, dem Titel „Schabernack“ zu Trotz, als durchaus anspruchsvolles Unternehmen, das Liebhaber von Ambient und psychedelischer Musik in höchste Gefilde befördern kann.

Einmal mehr reizen SWANUSURPATION die Grenzen musikalischen Darstellungsvermögens aus und lassen den reinen Klang sprechen. Melodien oder gar feste Strukturen begegnen dem Hörer dabei auf dem Weltraumspaziergang kaum; der Grundton sind Wellen von Ambient-Klängen, die sich immer wieder steigern und abebben. Gerade wenn diese Sphärenmusik den Hörer einzulullen droht, blitzen überraschende Extras auf wie jazzige Einsprengsel oder chaotische Samples.
Sicher, easy listening ist das nicht unbedingt – allerdings entdecken proggeprüfte Ohren bei „Schabernack“ fast schon ein gewisses Muzak-Potenzial. Die meisten Stücke sind in ihrer elektronischen Erhabenheit so neutral, dass sie sich gut als Hintergrundmusik machen, beim konzentrierten Hören aber nicht immer mitzureißen vermögen, da um der Stimmung willen mancherorts einfach zu viel reduziert wird.
Nichtsdestotrotz ein spannendes und entspannendes Album, noch dazu großzügig als Gratis-Download verfügbar.