Swan Christy - Julian
Review
Voller Freude hatte ich mir das neue Album der Griechen SWAN CHRISTY in den Player geschoben. Umso mehr hing mir das Gesicht bis zum Boden, als sich die ersten Tracks in meinen Gehörgang einfanden. Totaler Stilwechsel? War das wirklich die Band, die ich anno 2001 mit einer mit 9 Punkten knapp verfehlten Höchstpunktzahl abfertigte? Ein Blick ins Booklet bestätigt mir leider diese Annahme. Leider ja! Wo auf dem Vorgängeralbum noch überzeugende Gothictracks den Silberling füllten, tummeln sich auf dem neuen Album „Julian“ poppige experimentielle Mischungen aus Darkwave, Avantgarde und vielleicht eine leichte Prise von Gothicmetal. Letzterer ist aber verhältnismäßig so gering, dass man ihm keine weitere Beachtung schenken sollte. Das Ganze erinnert mich etwas an den Wechsel von THEATRE OF TRAGEDY von der Gothicschiene ins Pop-Fahrwasser. Nur mit dem Unterschied das SWAN CHRISTY sich hier etwas verzettelt haben und irgendwo kurz vor dem Ziel im seichten Wasser festgefahren sind. Das Material ist teilweise sehr undurchsichtig, trotz Stiländerung wenig spektakulär und innovativ, den vermeintlich an THE 3RD AND THE MORTAL erinnernden Stil erreichen sie nicht wirklich. „Julian“ ist nicht ganz ein Reinfall, was zu übertrieben ausgedrückt wäre, aber um es mit gängigen Szenegrößen aufzunehmen, ja da fehlt noch das gewisse Etwas. Die Produktion jedoch stimmt und mit knapp 6 Augen scheint sich das „Klavier-Pop“-Album doch noch leicht von der Masse abzuheben. Wer´s experimentell liebt und zudem auf Darkwave mit einer gehörigen Prise Avantgarde steht, der kann ruhig mal reinhören. Mit den Ausnahmeproduktionen wie den schon genannten THE 3RD AND THE MORTAL kann es „Julian“ aber leider nicht aufnehmen.
Swan Christy - Julian
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Gothic / Darkwave |
Anzahl Songs | 9 |
Spieldauer | 40:00 |
Release | 2004-03-27 |
Label | Black Lotus Records |