Swallow The Sun - New Moon

Review

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Rechtzeitig zum Winter entführen uns SWALLOW THE SUN mit ihrem mittlerweile vierten Werk „New Moon“ ein weiteres Mal in die Dunkelheit. Eine Dunkelheit aber, die nur vermeintlich unergründlich ist, haben doch die Finnen mit der Zeit immer weitere Facetten davon erschlossen. Sehr schön konnte man dies auf der letztjährigen MCD „Plague Of Butterflies“ nachvollziehen, die neben dem mehr als halbstündigen Titeltrack das rare Demo „Out Of The Gloomy Light“ enthielt. Diese Gegenüberstellung von ganz altem und dem neuesten Material offenbarte eine musikalische Entwicklung im positiven Sinne, und davon weicht auch „New Moon“ nicht ab.

Und somit sind die größten Veränderungen seit „Plague Of Butterflies“ auch nicht im kompositorischen Bereich zu suchen, sondern außerhalb der Musik: Der langjährige Drummer Pasi Pasanen wurde mittlerweile durch Kai Hahto ersetzt, der ein würdiger Nachfolger ist und bei den vorherrschenden langsamen Geschwindigkeiten seine ganze Finesse ausspielen kann. Zudem haben SWALLOW THE SUN „New Moon“ im Fascination Street Studio von Jens Bogren produziert, was dem Sound einen neuen Charakter verleiht: Wie schon bei den aktuellen Produktionen von PARADISE LOST oder AMON AMARTH hat der Sound an Größe zugelegt, allerdings gleichermaßen an Unberechenbarkeit eingebüßt.

Dies steht den acht neuen Kompositionen auf „New Moon“ aber ziemlich gut, und diese bestechen durch ihre Vielseitigkeit. Da gibt es den bedrohlich walzenden Opener „These Woods Breathe Evil“, bei dem Sänger Mikko Kotamäki giftig faucht, wohingegen er seinen Stimmbändern beim folgenden Stück, dem melancholisch-eingängigen „Falling World“, angenehmen Klargesang entlockt. Ein Lied übrigens, das durch seine Melodieführung kaum mehr aus dem Gedächtnis weicht, genauso wie der Titeltrack, der so mancher Gothic-Metal-Band gut zu Gesicht stehen würde. Anders als „Sleepless Swans“, ein äußerst langsamer Song, der sich durch seine Wendung auszeichnet. In „Lights On The Lake“ wiederum steuert die schwedische Sängerin Aleah sanft-gehauchten Gesang bei, der sehr schön mit dem durchdringenden Grunzen von Kotamäki kontrastiert – bis in der Songsmitte ein plötzlicher Bruch kommt und die Band kurzzeitig in Hochgeschwindigkeit agiert. Allerdings sind diese Ausbrüche selten, und so gibt es nur noch im abschließenden „Weight Of The Dead“ kurzzeitig solch ein schwarzmetallisches (wenngleich melodisches) Wüten. Leider, denn als Rausschmeißer ist der Titel sonst etwas zu unspektakulär geraten.

Übrigens die einzige Passage, die nach mehrmaligen Hören nicht spannender wird – da mag das anschwellende Ende noch so routiniert produziert sein. Insgesamt ist „New Moon“ aber ein tolles neues Album von SWALLOW THE SUN und ein würdiger Nachfolger von „Hope“ und „Plague Of Butterflies“. Und wo die Frühwerke der Band durch ihre Dunkelheit geprägt waren, so überzeugt „New Moon“ durch seine Vielseitigkeit, und dies schließt auch ruhigere und lichtere Momente mit ein.

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16.12.2009

- Dreaming in Red -

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1 Kommentar zu Swallow The Sun - New Moon

  1. Anonymous sagt:

    Mir gefällt die neue SWALLOW THE SUN noch besser als Meister Eckart. Sie sind vielseitiger geworden, in ihren gemeinen Passagen aber auch härter und giftiger. Die bisweilen verwendeten Black Metal-Vocals finde ich ausgesprochen gut gelungen. "Fallen World" und "Sleepless Swans" tönen zunächst melodisch, in ihren Wutausbrüchen aber umso überraschender. Obwohl MERCYFUL FATE ganz andere Musik machen, die Tracks von STS werden ähnlich aufgebaut. Die Atmosphäre, das Gekreische nach der "Lady Of The Lake", das stimmt zufrieden:-)

    9/10