Wenn die Norweger SVÖLK den von ihnen zelebrierten Stil Bear Metal nennen, so hat das durchaus seine Berechtigung: Heavy Metal ist das nicht, Hard Rock irgendwie auch nicht. Stoner-Einflüsse sind dafür zu jeder Zeit und reichlich vorhanden, genauso wie das Seventies-Flair, das der Musik anhaftet wie bei den fünf Musikern die Haarpracht auf der Kopfhaut. Hinzu kommt eine DANZIG-Note, die Sänger Knut Erik Solhaug mit einbringt, denn seine Stimme hat dezente Ähnlichkeit mit der des Schinkengottes. Bear Metal also, und passend dazu finden sich wieder Bären auf dem Cover und in den Titeln („Bearserk“) wieder. Alles wie gehabt also?
Eigentlich schon, und das ist gar nicht mal schlimm. SVÖLK haben einfach neun neue Songs geschrieben und sich um eine eventuelle „Weiterentwicklung“ nicht geschert, wie immer die denn auch aussehen könnte. Und die Songs sind nicht schlecht – brauchen aber ein bisschen, um ihre Wirkung zu entfalten. Da wäre beispielsweise „Painbringer“, das zunächst zu abgehackt tönt, dann aber mit einem schönen zweistimmigen Gitarrenthema punkten kann – das fräst sich irgendwann in die Gehörgänge. Oder das zupackende „Feed Your Soul“, das darüberhinaus eine erstaunlich elegante Komposition ist. Oder das schleichende „Fallen“, das ein wenig an ALICE IN CHAINS erinnert. Oder der Opener „Living By The Sword“ und „Twentyfourtwenty“, die beide einen netten Chorus haben.
Zum Ende hin sind die echten Höhepunkte zwar etwas rar gesät, aber dennoch kann man sich das Album gut in einem Rutsch anhören. Vielleicht liegt es daran, dass SVÖLK gerne den einmal eingeschlagenen Weg verlassen und das Thema wechseln („Bearserk“). Das ist nicht notwendigerweise bahnbrechend, aber jeder Song hat seinen eigenen Charakter und erfüllt seine Funktion. Wer also Bear Metal insgesamt und den Vorgänger „Svölk ‚Em All“ mochte, wird bei „Nights Under The Round Table“ nicht enttäuscht werden.
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