SVD - Hope

Review

Dass Vancouver bereits seit den frühen Achtzigern eine Keimzelle des Electro/Industrial ist, dürfte seit Bands wie Front Line Assembly, Numb, Skinny Puppy oder Delirium kein Geheimnis mehr sein. Doch scheinbar hatte die Metropole in den vergangenen Jahren an Kreativitätspotential verloren, hörte man doch kaum noch innovativen Electro aus dem fernen Kanada. Mit S.V.D ist nun jedoch eine potentielle neue Speerspitze für eine neue Generation von Vancouver-Bands auf der Electrobühne aufgetaucht. Sowohl im Stile der angesprochenen US-Electrolegenden, als auch mit individuellen Sound, präsentiert das Duo mit „Hope“ sein äusserst abwechslungsreiches Erstlingswerk. Abwechslungsreich deshalb, weil „Hope“ sowohl die nötige Aggression mitbringt, gleichzeitig jedoch auch mit ruhigen, ambientartigen Sounds sowie diversen Sprachsamples spielt. So hört man inmitten der stampfenden Electrobeats immer wieder mal ein Piano erklingen, auch das violinenunterstützte „Sex love“ wirkt wie eine Oase des Friedens in der sonst eher harten US-Electrowelt. Somit arten die Songs trotz den verzerrten und häufig gesprochenen Vocals nur selten in einen die Boxen zerstörenden Krach aus, sondern halten stets eine atmosphärische Spannung. Der Zugang zum Album und seinen stellenweise doch sehr komplexen Songstrukturen erleichtern eingängigere Tracks wie „Big bad City“, „Hope“ oder „Rectomorph“. Für Fans des klassischen US-Electro ist „Hope“ mit Sicherheit ein absoluter Pflichtkauf – wer auf eher eingängigen Elektro steht, sollte das Album jedoch sicherheitshalber vorher antesten.

21.05.2003

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