Svartsot - Ravnenes Saga

Review

„Das nächste Mal ohne Flötenbands“, so äußerte sich mein werter Kollege Nightstalker nach dem letzten Summerbreeze. FINNTROLL konnte er ja nicht meinen, die fuhren andere seltsame Instrumente auf, hehe… Die Dänen von SVARTSOT nun bieten eine Mischung aus Death Metal mit Folk, wobei Flötenklänge nicht selten das Hörerlebnis bereichern sollen. Sowas ging ja bei AES DANA und ELUVEITIE schon mächtig nach hinten los, wie wir uns gerne eulenhaft lächelnd erinnern…

SVARTSOTs neues Album „Ravnenes Saga“ eröffnet mit viel „Folklore“, denn sowohl das dunkle „Gravollet“ als auch das hymnischer angelegte „Tvende Ravne“ enthalten jede Menge Flötengedudel. „Nidvisen“ behält das Schema bei, eine Art Pagan-Death-Flötengebräu wird aufgefahren, das so gar keine Nähe zu den vollmundig als Brüder im Geiste bezeichneten AMON AMARTH aufkommen lassen will. Es fehlen die weit ausholenden geilen traurigen Refrains, die entsprechenden Vocals (das hier gebotene Gegurgel ist eindimensional), die knappen, knackigen Soli und das Schwertergeklirre.

Stattdessen gibts permanent Geröchel mit Holzblasinstrument, so als würde der Gesangesakrobat versuchen, die Blockflöte einzuatmen. Das kann nur in den seltensten Fällen gutgehen. Hier nicht. Wir haben es im Verlauf des Albums erneut mit Jotunheim, Berserkern, Festen („Festen“ ist der beste Song übrigens, weil schneller und mal ohne Holzinstrumenten-Folk) und ähnlich üblichem textlichem Gequirle zu tun. Langeweile setzt nach spätestens zehn Minuten ein, denn alles hört sich gleich an. Sowas kann live, auf dem Mittelaltermarkt, dem heimatlichen Burgfest oder dem ländlichen Ritterturnier funktionieren, wenn solche Schwachmaten wie SAMSAS TRAUM an die Wand gespielt werden sollen, sonst allerdings, im heimischen Player, klappt das Ganze nicht so recht.

Fazit: zuviel Geflöte, zuwenig Headbanging-Stuff. MANEGARM sind ja in der Hinsicht schon grenzwertig (sorry, Ghost!), SVARTSOT überbeanspruchen jedoch weit über Gebühr meine Geduld. Nightstalker hatte so unrecht nicht, auf dem nächsten Summerbreeze u.ä. sollten lieber gute alte Achtziger-Bands (GRIM REAPER!) auftreten, „no flutes or ulterior motives“ sollte allgemeines Motto sein.

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04.11.2007

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