SVARTSOT sind Dänemarks Beitrag zum Pagan-Folk-Metal. Die erst 2005 gegründete Truppe hat vor zweieinhalb Jahren unter Napalm Records, die sehr früh das Potential der Band erkannten, ihr Debut „Ravnenes Saga“ veröffentlicht. Dieses kränkelte teilweise noch an Unausgegorenheit. Es fehlte ein wenig die qualitative Konstanz.
Mit dem Zweitwerk „Mulmets Viser“ haben SVARTSOT aber einen Schritt nach vorn getan. Pagan-Power und nordische Folkweisen werden gekonnt vereint, wobei niemals eine Seite zu dominant wird. Die Dynamik ist zwar stets vorhanden, marschiert aber astrein mit den Folkmelodien.
Die umstrittene Flöte, die zwar den Songs ihren individuellen Stempel aufdrückt aber wohl mitunter auch zu aufdringlich war, wird intelligenter eingesetzt. Sie ist zur Bereicherung und gelegentlich auch zur Führung der Melodien immer noch präsent, doch wirken ihre Anteile diesmal stimmiger. Wer sich an dem Instrument stört, wird auch diesmal wieder Anstoßpunkte finden, doch haben SVARTSOT in der Hinsicht zweifelfrei dazugelernt. Außerdem tritt die Flöte auch nicht in jedem Song auf.
Kompositorisch agieren die Dänen großteils auf einem guten Niveau. Regelmäßig finden auch Humppa-Anteile den Weg in den Sound. Diesen muss man schon etwas Akzeptanz entgegenbringen, um sich an den durchweg stimmungsvollen Tracks erfreuen zu können. Viele der Melodien haben ausgesprochenes Ohrwurmpotential. Meine Songfavoriten sind „Havfruens Kvad“, „Hojen Pa Gloedende Paele“, „Laster Og Tarv“, „Lindisfarne“ und „I Salens Varme Gloed“. Richtige Ausfälle vermeiden SVARTSOT, wenngleich nicht alle Stücke jetzt die ultimativen Folk-Metal-Hymnen sind.
Auf der technischen Seite machen die Leute an den Instrumenten einen prima Job. Leichte Mängel sehe ich beim Gesang. Neuzugang Thor Bager grunzt sich recht eintönig durch die Songs und steht damit seinem Vorgänger Gnudtzmann in nichts nach. Er versucht sich auch mal mit Wechseln in Gekeife, doch merkt man schnell, dass das nicht seine Stärke ist. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Growls nicht zum Stil und der Songatmosphäre passen, aber welche Möglichkeiten hätten SVARTSOT wohl mit mehr Gesangsvariationen? Ich habe so ein wenig den Eindruck, dass sie das aber nicht wollen. Wie erklärt sich sonst die Verpflichtung dieses Sängers.
Ungeachtet davon können sich SVARTSOT mit „Mulmets Viser“ gegenüber „Ravnenes Saga“ eindeutig steigern. Zwar fehlen zum Vormarsch in die Folk-Metal-Spitzengruppe noch ein paar hochklassige Dauerbrenner, doch haben die Dänen qualitativ zugelegt und befinden sich sicherlich auf dem richtigen Wege.
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