Svartahrid - Sadness And Wrath

Review

Die norwegische Horde SVARTAHRID gibts seit 13 Jahren; vor einiger Zeit machten Mitglieder der Band durch eine werbewirksame infantilistische Leichenschändungsaktion auf sich aufmerksam. Nun, der obligatorische Gefängnisaufenthalt ließ ja auch nicht lange auf sich warten. Das vorliegende Opus „Sadness And Wrath“ wurde schon vor fünf Jahren eingespielt, harrte jedoch seitdem seiner Veröffentlichung, sei es, dass die Krematoriumsaktion interessierte Label abgeschreckt hatte oder wegen des zwischenzeitlichen Aufenthalts einzelner Bandmitglieder hinter norwegischen Gardinen, die erfahrungsgemäß keinen großen Bewegungsradius erlauben.

Räudiger Black Metal schleppender, scheppernder Natur mit Groove und rockigen Parts wird uns geboten. Das klingt nicht neu, ist es auch nicht. Der Sänger röchelt sich schneisenschlagend durch den unwirtlichen Forst, die Instrumentalfraktion versucht ein wenig DARKTHRONE-Flair zu zaubern. Nicht umsonst singt Nocturno Culto in „Intensjon: Krig“ ein wenig mit, die bösen Absichten dieses Tracks effizient verstärkend. Das Gemisch ist bisweilen recht monoton angelegt; die Tracks türmen sich wie dunkle verhängnisvolle Monolithen über dem arglosen Hörer auf; genau das macht ja wohl für viele gerade den Reiz dieser Musik aus. KOLDBRANN fallen mir noch als Vergleich ein, wobei selbige etwas mehr Groove einbauen und weniger schleppend agieren. SVARTAHRID verstehen es durchaus Atmosphäre zu schaffen, so geschehen in der Mitte des Albums, im Titeltrack „Sadness And Wrath“ und „Cross Of Pain“, die zu den Highlights des Albums gehören, der schrägen sägenden Riffs, der düsteren Breaks und der hypnotischen Gesänge wegen.

Die stellenweise eingesetzten Keys dienen nur der Hintergrunduntermalung und sollten niemand abschrecken. Stattlicher Black’n’Roll mit schleppenden Passagen wälzt sich ächzend durchs heimatliche Gebälk. „Iron Minded“ versorgt uns zunächst mit Hall, gleitet ins Wütende ab, die Gitarren sägen sich durchs christliche Chorgestühl, ich muss ja zugeben, die CD wird immer besser. „Framsyn“ bietet ein atmosphärisches Finale, das nochmals alle Stärken der Band auffährt. Insgesamt ein Werk, das Jünger von KOLDBRANN über URGEHAL, CRAFT, DARKTHRONE, aber auch KAMPFAR antesten sollten. Und im Grunde könnten SVARTAHRID gleich den Nachfolger vorlegen, oder soll das jetzt wieder fünf Jahre dauern?

28.08.2007

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