Svalbard - The Weight Of The Mask

Review

Seit etwa 12 Jahren treiben die Briten SVALBARD nun schon ihr Unwesen und mit „The Weight Of The Mask“ legen sie, neben zahlreichen kleineren Veröffentlichungen, jetzt ihren vierten Langspieler vor. Ein wenig überraschend ist die Tatsache, dass dieser nun über Nuclear Blast Records erscheint, waren sie doch bis zu ihrem letzten Album „When I Die, Will I Get Better?“, trotz all der Querelen um ihr ursprüngliches Label Holy Roar Records, fest im DIY-Umfeld zu verorten.

Wo geht es hin, SVALBARD?

Eines kann man direkt feststellen: Auch wenn die Aufnahme deutlich druckvoller und moderner klingt geht es musikalisch genau da weiter, wo sie beim Vorgänger aufgehört haben. Es ist und bleibt ein gelungener Mix aus melodischen Hardcore wie ihn MODERN LIFE IS WAR, DEFEATER oder SHAI HULUD perfektioniert haben, einer kräftigen Ladung erdrückender Post-Metal-Atmosphäre wie man sie von AMENRA, OATHBREAKER oder NEUROSIS kennt und hier und da ein Prise Crust und Post-Rock.
Songs wie der Opener „Faking It“, „Eternal Spirits“ oder „Lights Out“ funktionieren perfekt und verbinden die verschiedenen Einflüsse brillant. Immer wieder tauchen akustische Abschnitte mit klaren Gesang oder Blastbeat-Parts auf und erzeugen spannende, stilistische Dynamiken, die es dem Hörer reichlich schwermachen, SVALBARD irgendwo festzupinnen. Bei Tracks wie „Pillars In The Sand“ oder „November“ fängt man ganz leise und sachte mit Akustik-Gitarre an und steigert sich dann immer weiter, bis man in einer an Post-Black-Metal erinnernden Atmosphäre ala AMESOEURS ankommt.

„The Weight Of The Mask“ – zwischen Emotionalität und Härte

Die Platte ist von vorne bis hinten spannend und abwechslungsreich, das Songwriting ist gut durchdacht und der dichtere Sound dürfte die Band auch für eine neue Zuhörerschaft öffnen, ohne es sich bei den älteren Hörern zu verscherzen. „The Weight Of The Mask“ ist ein großartiges, emotionales Stück Musik und man kann gespannt sein, wo es die Band noch hintreibt, denn an Potential und Kreativität scheint es ja nicht zu mangeln.

29.10.2023
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