Surreal Thoughts - Augmentations

Jung, ambitioniert, aber offenbar auch noch ziemlich unerfahren scheinen die Burschen von SURREAL THOUGHTS aus Oberfranken zu sein. Das Quartett wurde nämlich erst 2007 von Sänger / Gitarrist Fabian Goßler und Alexander Streit (Schlagzeug) gegründet und hat – mit Ausnahme der obligatorischen Umbesetzungen in der Frühzeit – scheinbar kaum „Vergangenheit“.

Dennoch klingt „Augmentations“, ihr optisch und soundtechnisch ansprechendes Debütalbum zunächst einmal überhaupt nicht nach „Grünschnäbel“, wie man diese Jungs nämlich durchaus noch bezeichnen könnte, auch wenn sie schon zwei (auch hier besprochene) Demos vorzuweisen haben. Doch trotz „Business-Jugend“ klingen SURREAL THOUGHTS bereits überraschend routiniert, die Nummern aber dennoch frisch.

Die Jungs selbst bezeichnen ihre Musik als Progressive / Melo Death Metal und geben Größen von OPETH über CHILDREN OF BODOM bis hin zu IN FLAMES und DREAM THEATER als Helden an. Schon klar, das machen viele, aber in diesem Fall ist die Beschreibung tatsächlich ziemlich exakt und sollte ausreichend darauf hinweisen, was den Hörer erwartet.

Hinsichtlich ihrer Ideen sind SURREAL THOUGHTS trotz ihrer Jugend aber schon ziemlich ausgefuchst (Demos bringen sehr wohl etwas!), denn die Tracks wissen immer wieder mit überraschenden Wendungen zu imponieren. Zudem lässt sich festhalten, dass man offenbar auch beim Arrangieren sehr viel Wert auf Kompaktheit gelegt hat, denn selbst in den abgefahrenen Sequenzen ist es den Jungs aus Bayreuth gelungen, auf den Punkt zu kommen.

Klar kann man mit den Referenz-Formationen noch nicht mithalten, doch zum einen sind die Meister, die vom Himmel fallen ohnehin mehr als nur Mangelware und zum anderen ist das (zumindest was das „Traumtheater“ betrifft) sowieso ein unmögliches Unterfangen. Von daher lässt die abwechslngsreiche wie spannungsgeladene Melange dieser Burschen wohl nicht lange darauf warten, ehe SURREAL THOUGHTS den klar definierten Wunsch „ein Label finden“ auch realisieren werden können.

Diese Band hat definitiv Zukunft, vermag sowohl mit atmosphärischen wie auch mit deftigen Passagen schon durchaus zu gefallen und sollte mit „Augmentations“ zumindest einen ordentlichen Schritt nach vorne tätigen können, auch wenn beim nächsten Mal erneut verstärkt Augenmerk auf Homogenität innerhalb der Tracks gelegt werden sollte.