Surgikill - Sanguinary Revelation

Review

IMPETIGO haben früher die metallische Gemeinde ziemlich polarisiert. Für die einen waren sowohl der Death-Grind der Amerikaner als auch ihr Horror-Splatter-Kannibalen-Image absoluter Kult, für die anderen dann doch eher belanglos und verzichtbar. Was das mit SURGIKILL zu tun hat? Nun ja, schon eine ganze Menge, denn hierbei handelt es sich um die neue Band des IMPETIGO-Fronters Stevo do Caixao. Und genau das merkt man der Scheibe ziemlich deutlich an.

Auch auf „Sanguinary Revelation“ regiert simpler Death Metal im Stile alter AUTOPSY, INCANTATION, REPULSION und, ääähm, natürlich IMPETIGO. Da wird einerseits wie in „Relentless Revenge“ so richtig originalgetreu durchs Unterholz gerödelt, das ist schon schwer nostalgisch. Andererseits lässt man in „Murderous Thirst“ auch durchaus neuere Einflüsse durchschimmern. Hier kommt einem zu Beginn irgendwie „Eaten“ von BLOODBATH in den Sinn, ohne dass SURGIKILL auch nur annähernd deren Klasse erreichen. Aber das soll wohl auch kaum das Ziel dieser Scheibe sein – so perfekt und „sauber“ möchte man ganz sicher nicht klingen. Da wälzen sich die Damen und Herren doch viel lieber in der eigenen Vergangenheit oder unternehmen auch mal einen dreckigen Ausflug ins leicht Rockige wie in „Black Angel Assasin“.

So weit, so durchschnittlich. Was an „Sanguinary Revelation“ dann doch ziemlich stört, ist der permanente Wechselgesang. Der kommt nicht nur von Frontrülpser Stevo selber, sondern zusätzlich noch von drei (!) weiteren Bandkollegen. So etwas gibt es in der Form auch nicht alle Tage. Das Störende dabei ist keinesfalls der Wechsel zwischen Death-Grunts und Grindcore-Screams an sich, das kennt man so auch schon von IMPETIGO. Doch irgendwie hat man das Gefühl, dass hier nahezu jede Lücke mit Gesang zugekleistert wurde, am besten noch mindestens gedoppelt. Eine Stil-Fokussierung wäre da oft besser. Wie es gehen könnte, zeigt man in „Realm Of Resurrected“, da passt das Mischverhältnis zwischen den beiden Gesangsstilen. Außerdem kommt man hier auch mal übers Songwriting-Mittelmaß hinaus. Insgesamt ist „Sanguinary Revelation“ eine durchaus charmant nostalgische Scheibe geworden, ohne allerdings so richtig überzeugen zu können. Alte IMPETIGO-Jünger werden die Platte vermutlich mit einem „Kult, genau wie damals!“ ordentlich abfeiern. Neue Anhänger werden SURGIKILL eher weniger rekrutieren können.

09.05.2016

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