Knappe vier Jahre haben sich SURGICAL STRIKE Zeit gelassen, den Nachfolger ihres hochgelobten Debütalbums einzuprügeln. Dass sich das Warten gelohnt hat, macht die Band in den ersten Minuten von „24/7 Hate“ klar.
SURGICAL STRIKE sorgen für Headbang-Zwang
Wie das Quintett im eröffnenden Titelsong Melodie mit Härte verbindet, sorgt für Headbang-Zwang. Wer hierbei nicht mindestens mit dem Fuß wippt, hat für Thrash vermutlich gar nichts übrig. SURGICAL STRIKE exerzieren das Einmaleins der Bay-Area-Schule mit jeder Menge Präzision und Spielfreude durch. Das technischne Niveau beeindruckt durchgehend. Dazu kommen bockstarke Songs, die sich in die Gehörgänge fräsen.
EXODUS und TESTAMENT dürften wohl als erster Vergleich fallen. Das Riffing in der Vorab-Single „Fear Monger“ erinnert bisweilen an HEATHEN. Trotzdem klingen SURGICAL STRIKE nie wie ein Abziehbild der großen Vorbilder. Dafür sorgt das charismatische Gitarrenspiel von Frank Ruhnke und Marcelo Vasquez Rocha (DRONE) ebenso wie die kraftvollen Vocals von Sänger Jens Albert.
Keine Langeweile auf „24/7 Hate“
Selbst in längeren Solopassagen wie in „The Lesson“ kommt aufgrund einfallsreicher Licks, gepaart mit geschmackvollen Melodiebögen keine Langeweile auf. Albert wiederum intoniert Strophen wie Refrains mit der nötigen Brutalität. Die Rhythmusmannschaft sorgt derweil für ein sattes Fundament mit einem durchweg fetten Groove.
Dazu gesellt sich eine enorm fette Produktion, die den Details in den oft komplexen Arrangements genügend Raum zur Entfaltung gibt. Dabei kommt der Druck aber nie zu kurz. „24/7 Hate“ pfeffert wie eine Urgewalt aus den Boxen, ohne Rücksicht auf Verluste. Trotzdem verliert sich die Produktion nicht im Trigger-Wahnsinn, sondern klingt immer noch organisch genug, um den Old-School-Vibes des Songmaterial gerecht zu werden.
Evolution statt Revoultion ist das Motto auf „24/7 Hate“. SURGICAL STRIKE haben ihre Formel in den vier Jahren seit „Part Of A Sick World“ perfektioniert. Knackigeren, präziseren und brachialeren Bay-Area-Thrash gibt es aktuell nirgendwo zu hören. Die großen Genrevertreter sollten sich warm anziehen. SURGICAL STRIKE sind ihnen dicht auf den Fersen.
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