Es ist immer wieder schön mitzuerleben, wenn Bands, die man quasi von Anfang ihrer Karriere an kennt, den nächsten Schritt ihrer Weiterentwicklung gehen und zunehmend den Status einer „Nachwuchsband“ verlieren. So auch im Fall von SUPERIKONE, dem sympathischen Ein-Mann-Projekt, das mit „Energie“ sein neustes Album veröffentlicht und dank eines professionelleren Vertriebs nun auch hoffentlich einer grösseren Hörerschaft zugänglich gemacht wird. Wie schon auf den bisherigen Veröffentlichungen auch, bietet „Energie“ wieder neues Futter vor allem für Fans deutschsprachigen Elektros, der sich irgendwo im Grenzbereich zwischen Melotron, Welle Erdball und And One bewegt. Leute, die CDs der besagten Kombos in ihrem Regal haben, dürften durchaus Freude an „Energie“ haben, kombiniert es nämlich durchgängig deutschsprachige Lyrics mit einem Sound, der gleichermaßen modernen Elektropop anno 2005 als auch Anleihen aus den 80ern zu einem dann doch eigenständigen Gesamtbild vereint. Vor allem die Vocals von Malte S. sind es, die die Eigenständigkeit von SUPERIKONE betonen, da sie sich zum einen von den klassischen, oft schwülstigen Synthiepop-Vocals abheben und zum anderen in Verbindung mit den Texten schlicht und ergreifend ein passendes und in sich stimmiges Gesamtbild ergeben. So weit zum Lob für „Energie“, doch auch ein wenig Kritik muss manchmal sein, denn das Album bietet noch genügend Spielraum nach oben ! Zu glatt wirkt es manchmal, zu ähnlich sind die Tracks manchmal gestrickt. Ein wenig mehr Abwechslung, ein wenig mehr Mut zu Experimenten würde man sich manchmal wünschen – wie beispielsweise ein Einsatz weiblicher Vocals, so geschehen beim Vorgängertrack „Opiate“, der sich eben durch selbige sehr wohltuend im Gedächtnis festgesetzt hat. Einige Songs drohen unterzugehen, da sie oft nach dem gleichen Strickmuster arrangiert sind. Dennoch überwiegt unter dem Strich der positive Eindruck und noch langweiliger wäre es, wenn SUPERIKONE schon jetzt „perfekt“ wären. Wer sich für diese Richtung des Elektros interessiert, sollte beim nächsten Gang durch das CD-Regal SUPERIKONE eine Chance geben, verdient haben sie/er es auf jeden Fall !
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