Female-fronted Gothicmetal aus Ungarn … hmmm … inzwischen hat wohl wirklich jedes Land „seine“ Band dieser stilistischen Ausprägung. Mir liegen ausser dem schön gemachten Booklet und der CD leider keinerlei zusätzliche Infos vor und auch sonst habe ich bisher nichts von Sunseth Sphere vernommen, so dass ich einmal davon ausgehe, es ist dies das Debutwerk der drei Herren und ihrer Frontdame Kyrah (für diesen Namen bin ich fast geneigt, einen völlig unobjektiven Extrapunkt zu vergeben, da meine kleine Tochter ebenso heisst). Aber zurück zur Musik: Auf der insgesamt ansprechend produzierten Scheibe begegnen dem Hörer sieben relativ komplex aufgebaute Tracks, die sich erst beim mehrmaligen Hören erschliessen lassen. An eine Anbiederung hinsichtlich Tanztempelkompatibilität wurde keinen Wert gelegt – das Tempo ist durchweg gemächlich, die Atmosphäre mystisch ruhig bis psychedelisch, mit vielen Akustikparts (die Gitarrenarbeit gefällt mir überhaupt sehr gut) durchsetzt. Etwas nervig aufgrund des sterilen und lieblosen Klanges ist jedoch das häufig eingesetzte Synthklavier – das hätte nicht sein müssen. Das Mädel mit dem geschmackvollen Namen erinnert mich von ihrer Stimmlage her an einen Hybrid aus Heather Nova-Zerbrechlichkeit und Anneke van Giesbergen (The Gathering), allerdings ohne deren Klasse zu erreichen. Nach dem neuen Flowing Tears – Knaller „Serpentine“ hat es aber auch jede Gothic-Band schwer, nicht sofort wieder aus meinem CD-Player zu fliegen. An mein persönliches Dreigestirn „3rd & the Mortal“ (R.I.P.), „Tristania“ und „Within Temptation“ kommt sowieso keine Truppe heran (oder ????). Dennoch ist diese Hörkonserve für ein Debut ein vielversprechender Appetizer und eine nette Bereicherung für meine Sammlung – das Potential für eine Steigerung ist jedenfalls erkennbar vorhanden. Bleibt zu hoffen, dass sich Sunseth Sphere aufgrund mangelnden Verkaufserfolges nicht vorher wieder auflösen …
Soll eigentlich 7.5 heißen, aber das geht ja nicht… Der Gesang ist wirklich eine exakte Mischung aus Gathering und Heather Nova. Wer "Mandylion" mochte und etwas rockigeren Klängen nicht abgeneigt ist und auf die Entwicklung der vermutlichen Vorbilder nicht so kann, kann eigentlich hier nicht viel falsch machen. Genügend Eigenstädingkeit um nicht als Plagiat durchzugehen ist jedenfalls auch vorhanden. Nett… nicht belanglos, sondern nett…