Sunpath - Night Dream Call

Review

Bei der Gründung von INNER TURBULENCE im Jahr 2004 dürften vermutlich DREAM THEATER mit ihrem zwei Jahre zuvor erschienenen „Six Degrees Of Inner Turbulence“-Album Pate gestanden haben. Schon bald folgte jedoch die Umbenennung in SUNPATH und auch soundtechnisch finden sich nur noch wenige Parallelen zu den New Yorker Prog-Göttern. Ruhig und rockig kommt das zweite Album „Night Dream Call“ daher und greift nur selten auf metallisches Riffing oder gefühlvolle John-Petrucci-Gedächtnis-Soli zurück.

Bereits das Cover-Artwork drückt die düstere Melancholie aus, die auf dem Album vorherrscht. Durch den Verzicht auf flächigen Keyboard-Kleister wirkt das Klangbild äußerst fragil und lässt den einzelnen Instrumenten jede Menge Raum, sich zu entfalten. Etwas mehr echte Spannungsmomente könnte das Songwriting noch vertragen, dennoch sind die Songs durchwegs klar strukturiert und schön arrangiert. Verzeinzelte Ausflüge in Blues-, Funk- oder Jazz-Gefilde unterstreichen das musikalische Talent der Musiker.

Sänger Ralf Kierspel unterstreicht mit seinem Grunge-artigen Gesang die Gesamtstimmung hervorragend, könnte jedoch an vielen Stellen noch kraftvoller und dominanter agieren. So bleibt insgesamt die Gitarrenarbeit und das gleichermaßen starke wie unaufdringliche Drumming am längsten im Ohr hängen. Der ganz große Wurf ist „Night Dream Call“ für SUNPATH noch nicht, wenn sie weiter an sich arbeiten, haben die Stuttgarter aber eine Menge Potential, dass es in Zukunft konsequent zu nutzen gilt.

25.10.2009
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