Sunken - From Slow Sleep Like Death

Review

Normalerweise wirkt die Veröffentlichung einer Death-Doom-Platte im Juli eher unpassend. Aber der Sommer 2020 ruft ja derzeit wirkliche keine Begeisterungsstürme hervor. Keine Festivals, durchwachsenes Wetter, und dann noch dieser ganze andere Viruskram. Angesichts dieses anhaltenden Stimmungstiefs könnten SUNKEN mit ”From Slow Sleep Like Death“ vielleicht doch einen Nerv treffen.

Den meisten dürfte jetzt klar sein, dass es sich nicht um die dänischen Black-Metaller gleichen Namens handelt. (Die übrigens auch gerade ein Album vorlegen.) Die finnischen SUNKEN werkeln schon seit 2009 in wechselnder Besetzung, legen aber jetzt erst ihr Debüt vor. Entsprechend finden sich Songs auf “From Slow Sleep Like Death“, die schon knappe zehn Jahre auf dem Buckel haben.

SUNKEN schleppen sich durch fiese 50 Minuten

Es fällt schwer, die richtigen Worte für so einen fiesen Klumpen zu finden. Schließlich soll diese Art von Musik nur bedingt gefallen; eher ein bisschen wehtun. Der Opener “Unfalter“ zeigt denn auch gleich, wo es die nächsten knapp 50 Minuten lang geht. Es fühlt sich an, als ziehe einen die knochige Hand des Covers tief in einen dunklen Abgrund herunter.

Von wenigen Tempowechseln abgesehen schleppen sich SUNKEN fies und unnachgiebig durch die Finsternis. Zwischendurch funkeln immer wieder elegische Melodien an der Oberfläche. Dieses Rezept wird, abgesehen von dem ärgerlichen wie unnötigen Geklimper von “Lost Caress“, konsequent durchgezogen. Im Falle von erwähntem “Unfalter“, “Sanctuary“ oder “Severed Memory“ erinnert das Ganze in seinen guten Momenten an erdigere  SATURNUS oder ANATHEMA zur “Pentecost III“-Zeiten.

“From Slow Sleep Like Death“ muss aufpassen, nicht im Abgrund unterzugehen

Daneben gibt es auch immer wieder Parts wie im Schlusstrack “Dolor Sunlit“, die das Tempo noch einmal zusätzlich drosseln und auf Funeral-Pfaden á la WINTER wandeln. Vor dem geistigen Auge kann sich der Drummer dann zwischen zwei Anschlägen gemütlich ein neues Bier aufmachen. Was diesem zu Gute kommt, kann den Hörer aber des Öfteren einlullen. Die nächste Melodielinie wirft dann leicht die Frage auf, wo man denn die letzten zwei Minuten mit den Gedanken war. Das monotone Gegrunze macht es nicht wirklich besser.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht gerade zu negativ von gesuchten Trademarks berichte, die Genreliebhaber gerade schätzen. Abgesehen davon, dass es sicherlich gelungenere Umsetzungen dieser gibt, wäre es obendrein schade, wenn gestandene Höhepunkte wie das Finale von “Sore Light“ deswegen untergingen. Entsprechend sollte es sich für besagte Liebhaber lohnen, den hier geschilderten Eindruck zu überprüfen. Das mit dem passend ist ja oft eine Frage der Perspektive.

20.07.2020

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