Sunburned Circle - The Blaze Game

Review

SUNBURNED CIRCLE sind verschroben, kauzig, eigenbrötlerisch, uneinschätzbar, dickköpfig und individuell zugleich. Müsste ich nun Namen für die Musik dieser Truppe finden, würde ich wohl Psychedelic Noise auf den Banner schreiben oder von mir aus auch Experimental Noise, Industrial, Rumpelkram, was weiß ich…

Fakt ist, dass „The Blaze Game“ aus rein instrumentalen Nichtkompositionen besteht, die allesamt improvisiert und somit spontan entstanden sind. Zwar gibt es hier und da ein paar Stimmen, die in unwirklicher Sprache Laute von sich geben, aber mit Gesang im eigentlichen Sinne hat das nichts zu tun.

Festhalten lässt sich auf jeden Fall noch, dass SUNBURNED CIRCLE nicht mehr alle Pfannen auf dem Dach haben, soviel steht fest. Man kann noch so aufgeschlossen und offenherzig sein und von mir aus auch den wüstesten Klangcollagen eines John Zorn zu seinen heftigsten Zeiten noch vieles abgewinnen, aber das, was SUNBURNED CIRCLE hier veranstalten ist schwer psychotisch. Dieser Realitätsverlust in Form von kranker Musik, die Wahn und Halluzinationen widerspiegelt, zeigt auf, zu was diese Typen hier fähig sind. „Mach mir den Noise“.

Es gibt keinen einzigen regulär gespielten oder klar instrumentierten Part, sondern lediglich spontane Collagen, die dazu einladen, harte Drogen zu nehmen. Oder besser: So klingt wohl der vertonte LSD-Trip, der Vollrausch eines Die-Hard-Junkies; so könnten wohl die schwindenden Sinne eines entfesselten Körpers klingen.

Abgefahren und stark anstrengend. Zwar stimmig und ineinander greifend, aufgrund der extraordinären Art trotzdem nur etwas für die Aufgeschlossenen unter den Aufgeschlossenen.

02.06.2008
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