SUN OF THE SUNS wollen Innovatoren der Extreme-Metal-Szene sein und bestehen aus Mitgliedern von Underground-Bands wie CARNALITY oder NIGHTLAND und für die Drums haben sie Francesco Paoli von FLESHGOD APOCALYPSE engagiert. Na dann, ihr Sonnen, innoviert mal!
SUN OF THE SUNS – Krach mit Konzept
Der Zweiteiler „I, Demiurge“ startet ruhig und atmosphärisch (Teil 1), bevor Teil 2 recht unverblümt das Gaspedal durchdrückt. Extremere Metalspielarten werden ja von Unwissenden öfters als Krach betitelt, ist aber natürlich keiner. SUN OF THE SUNS scheppern einfach nur mit einer solchen Brutalität los, die einen direkt trifft. Dabei bleibt es aber nicht, gesellen sich doch schnell Stakkato-Riffs der Marke FEAR FACTORY hinzu. Ruhige Sequenzen werden genutzt, um Soli einzuleiten, die gerne auch mit Doublebase unterlegt sein dürfen.
Ihre Instrumente beherrscht die Band, die direkt mit dem Debüt einen Deal bei Scarlet Records gelandet hat, auf jeden Fall. Musikalisch ist die Marschrichtung mit Extreme Metal wohl auch am besten beschrieben, denn mal regiert der technische Todesblei, manche Riffs können aber auch aus dem Metalcore stammen, sodass für Puristen nicht viel zu holen ist. Eine ähnliche Mischung haben vor einigen Jahren schon DIVINITY versucht, von denen man leider nichts mehr hört.
Konzeptuell dreht sich das Album wohl um die namensgebenden „Tiit“, ein künstlich erschaffenes Volk, wenn die Lyrics eine folgerichtige Deutung zulassen. Diese wurden künstlich geschaffen, aber dem weiteren Verlauf der Songs zu urteilen geht das Ganze mal wieder wenig gut aus. Ohne Beiheft wird die Story schwer nachvollziehbar sein, denn bei den Screams von Luca Dave Scarlatti bleibt vom Textinhalt wenig hängen.
„TIIT“ innoviert nicht, ist aber ein gutes Debüt
Wenn die erste Assoziation zu „TIIT“ ein über zehn Jahre altes Album einer kanadischen Metalband ist, dann ist der Innovationspreis vermutlich nicht so ganz gewonnen, aber das macht nichts. SUN OF THE SUNS legen mit ihrem Debüt eine Scheibe vor, die wunderbar gehört werden kann, wenn ihr auf den angesprochenen Genremix steht.
Toller Divinity Verweis! PLASMA is’n Ünersong, aber das hier gefällt mir auch
Endres wird es auch in 1000 Jahren nicht schaffen, einen YT-Song zu verlinken.
„Eine ähnliche Mischung haben vor einigen Jahren schon DIVINITY versucht, von denen man leider nichts mehr hört.“
Es sind wohlweislich _die_ DIVINITY gemeint, die vor weniger als 9 Monaten ihr letztes Full-Length veröffentlicht haben.
Rechercheaufwand: 10 Sekunden.
Zur Musik: die gefällt. Ich find die Paralleln zu FALLUJAH und AS THEY BURN aber größer als zu DIVINITY.