Man schenke der Stilbezeichnung oben bitte keine Beachtung, ist es doch absolut kein Black-Metal den Summoning auf dieser Mini-CD (Jahrgang 1997) zaubern. Genaugenommen hat deren Musik mit „Metal“ gerademal soviel zu tun, wie beispielsweise Darkthrone mit dem London Symphony Orchestra – auch das „Black“ ist nicht ganz passend, da sich die beiden Österreicher (sei es durch Texte, Artwork oder auch die Wirkung der Musik) absolut von vereinfachender Schwarzfärberei distanzieren und ihrem „Meister“ bzw. dem Tolkien-Konzept gemäß, das Farbspektrum voll ausschöpfen. Auf „Mirkwood“, dem Eingangsstück dieses – sagen wir mal – „Fantasy-Soundtrack“s, tritt das allerdings noch nicht ganz in Erscheinung, könnte man es doch als „Musik gewordene Apokalypse“ bezeichnen. Dominant sind dabei dunkle, zerbrechlich wehend-schwebende Streicher, die sich in ihrem Spiel – verbunden mit dem stimmungsgerecht eingesetzten Drum-Computer – nach und nach an Druck bzw. Tempo und Dramatik (bis ins Gewaltige) steigern. Während hierbei noch „Neo-Klassik/Dark-Wave“ eine Assoziation sein mag, sind die Österreicher im anschließenden „Kortirion among the trees“ dem Ambient-Bereich näher als je zuvor. Meiner Meinung nach gelang ihnen damit ein Lied, das so weit weg von allem Irdischen – allem, das es je so gegeben hat, tönt, daß man sich echt fragt, aus welcher (Traum-)Dimension es komponiert oder vielmehr gemalt wurde. Eine Zeile wie „I sit upon this old grey stone, and dream my time away“ erwacht dabei wirklich zum Leben: vor den Sinnen der unbeteiligten Gestalt hat nichts Bestand – die Zeit wird zur Flut – Farben und Formen, Gerüche und Geräusche verschwimmen – alle Kontraste lösen sich in eine neue, bunte („fünfte“) Jahreszeit auf… „Flesh and blood“ kommt dann schon nicht mehr ganz so friedlich rüber, stellt mit seinen Fanfaren, dem martialischen Trommeln und dem zum Schluß einsetzenden „Waffengeklirr-Schrei-Wieher“-Samples (möglicher Weise aus „Braveheart“) eher eine romantisch verklärte Schlachthymne dar. Mit dem anschließenden „Habbanan beneath the stars“ liefern die beiden Wiener dann leider einer ihrer blassesten Songs ab, der über weite Strecken ziemlich leer und magielos vor sich hin dümpelt und etwas an die zweite Albumhälfte von
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