Kopfzerbrechen an der Review-Front: Das Debüt der Finnen von SUMIA macht nichts einfach – weder das Anhören, noch das objektiv Fokussieren, noch das Meinung bilden, noch das Bewerten.
Der Opener namens „Dive“ startet geschmeidig mit sanfter Instrumentierung und einem verträumten und melancholischen Klangkosmos. Aber trotz harscherer Töne lässt schon „Sirena“ die Frage aufkommen, ob sich mit den restlichen acht Songs nicht eine allgemeine Gleichgültigkeit einstellen wird.
Warum? Es machen sich langsam aber sicher geringfügige Zweifel bemerkbar, die sich dann schon fast in musikalische Langeweile verwandeln. Die Tracks gehen zunehmend ineinander über und gleichen sich gefühltermaßen im Aufbau, Ton und Format, was die mit 47 Minuten ohnehin nicht gerade kurzweilige Spieldauer länger und länger erscheinen lässt. Meist regieren präsente, aber von akzentuiertem Schlagzeug überlagerte Gitarrentöne, die die Melodien vollendet aber vorhersehbar eingrenzen. Das musikalische Rückgrat ist dabei nicht zu bemängeln, aber außer beim letzten Song „Crystal Plane“ wartet man vergebens auf den „Aha!“-Moment des Albums. Dieser wiederum lässt Einen fast die 40 vorangegangenen Minuten vergessen – aber eben nur fast.
Wie SUMIA nun genau klingen? Sagt jemandem die Alternative-Metal-Band EARSHOT aus Los Angeles etwas? Genau so, nur noch trauriger, noch trüber. Wie eine melancholische Mischung aus 30 SECONDS TO MARS, A PERFECT CIRCLE, TAPROOT und TRAPT. Als Debüt zeigt „Until We Shine Again“ durchaus durchgehende Qualität und Eigensinn, aber was Originalität und Überzeugungskraft betrifft, können sich SUMIA noch steigern – gerne beim nächsten Album!
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