KURZ NOTIERT
Der Einstieg mit „Seventh Seal“ steckt das traditionelle Terrain ab, in dem sich das Debüt von SUMERLANDS energisch bis majestätisch bewegt. Erst kommt ein breitbeiniges VAN-HALEN-Riff, dann ein lässiges SCORPIONS-Solo und das Ganze klingt trotzdem kein Sekündchen nach 80er-Hardrock. Wobei die Dekade schon hinkommt, nur spielen SUMERLAND ganz eindeutig Metal. Spätestens mit Einsetzen des durchaus pathetischen Gesangs Phil Swansons (ehedem u. a. HOUR OF 13) wird klar: Statt um Sex, Drugs und Rock’n’Roll geht es bei SUMERLANDS eher um Spirit, Magic und wahrscheinlich irgendwas mit Ancestors und/oder Trueness. Swanson pendelt eindringlich zwischen mittlerer und bisweilen hoher, allerdings nicht Halford-hoher Stimmlage, und verkündet seine Message stets mit angemessen großer Geste und würdevoll.
Kurzum: Wer sich eine leicht doomige 80er- bzw. frühe 90er-US-Metal-Version von ATLANTEAN KODEX, die sich gerade erst auf den Weg gemacht hat, gut vorstellen kann, wird seine Freude an „Sumerlands“ haben. Die technischen Fähigkeiten der Beteiligten um den hier Gitarre spielenden Produzenten Arthur Rizk stehen zudem außer Frage. Insgesamt fehlen der Platte vielleicht noch die großen Aha-Momente, aber abschalten muss hier keiner ab 40.
Zufällig beim Stöbern auf youtube entdeckt, sehr geiler traditioneller Heavy Metal. Den Verweis auf Atlantean Kodex kann ich höchstens für die etwas epischer angelegte zweite Hälfte der Platte nachvollziehen, wobei mir die etwas eingängigere erste Hälfte eine Idee besser gefällt. „The Seventh Seal“ und „Timelash“ sind mal zwei richtig coole Granaten. Der Sänger erinnert ganz dezent an eine weniger nölige Version von Ozzy. Insgesamt ne starke Scheibe.
Für mich ist das eher recht nahe an Eternal Champion, der Hauptband des Gitarristen und des Drummers.
Auch die Produktion ist nahezu 1:1. Liegt wohl auch daran, dass das gleiche Studio benutzt wurde.
In meinen Ohren hat aber „Armor Of Ire“ von Eternal Champion drei Schritte Vorsprung.