Mit ihrem Demo “As Sumer Thrones At Night” konnten die Kölner SUMERIAN TOMBS im vergangenen Jahr schon einige Erde im Underground aufwühlen. Es war klar, dass der Deal mit einem adäquaten und hochklassigen Label wie Ván Records nicht lang auf sich warten lässt. So folgt alsbald auch das Debüt und es entpuppt sich als ziemlicher Knaller ohne größere Schwächen.
Fetter Sound, tighte Performance, gutes Songwriting
Die gruftig-verhallte Kirchenorgel im Intro “Enter The Nightrealm” lässt zwar zunächst eher an NEGATIVE PLANE denken, doch der mächtige Opener “Bloodspell Of The Ancients” macht eines klar: Hier wird nicht idealistisch im DARKTHRONE-Stil rumgerumpelt, sondern auf der Höhe der Zeit geballert. Trotz guter Produktion und einer sehr gut aufeinander eingespielten Band, beweisen SUMERIAN TOMBS großes Talent im Erzeugen von Atmosphäre. Sie ist nur so massiv wie undurchdringlich. So erinnert das Quintett, von denen bislang nur Gittarist und Keyboarder Dominic als Klampfer der DSMBler BELTEZ bekannt ist, in Präzision und Stimmung eher an mittlere DARK FORTRESS (“Séance” bis “Ylem”).
Sei’s drum, auf ihrem selbstbetitelten Debüt-Album zelebrieren SUMERIAN TOMBS einen lyrischen Exkurs in die Vampir-Folklore, der vor allem durch eine gesunde Balance zwischen Anspruch, Eingängigkeit und Abwechslungsreichtum trumpft. Gleich nach dem Mörtel-Opener kommt mit “Light Of Death” ein eingängiger, majestätischer Stampfer. Auch das abermals mit Orgeln eingeleitete “Tomb Lurker” gefällt sich zuweilen in gemächlicher Epik, wobei die Band hier gekonnt Klangfarben und Tempi variiert, um die Spannungskurve aufrecht zu erhalten. Das mit einem tollen Riff versehene und von Gastsänger Zingultus (ENDSTILLE, MORAST, ex-NAGELFAR) veredelte “Altars Of The Past” sowie der ausladende und mit dezenten Clean Vocals versehene Schlusstrack “Vampyric Dominance” repräsentieren weitere Highlights in einer Tracklist, in der nur “The Key – Bloodmeditation” leicht durchhängt.
Gelungener Einstand für SUMERIAN TOMBS
Für eine Band, die – zumindest soweit bislang bekannt – nur wenige Connections zu etablierteren Namen aufweisen kann, ist SUMERIAN TOMBS ein mehr als gutes Erstwerk gelungen. Das verdient Respekt, denn solche Überraschungen gelingen nicht alle Tage. Es bleibt spannend, wozu diese Band noch imstande sein wird, denn es zeichnet sich bereits ab, dass die Herrschaften in der Lage sind, ihr Korsett eher geschmeidig anzulegen und im stimmigen Rahmen den Blick über den Tellerrand wagen.
Stream des kompletten Albums bei Black Metal Promotion.
https://youtu.be/memY6GUfX-Y
Knaller!
Klingt gar nicht verkehrt, das Album kommt auf meine Einkaufsliste.
Hat mich absolut umgehauen. Die Kombi aus Sumerern und und Vampiren fand ich als Student der Archäologie Vorderasiens jetzt etwas ungewöhnlich, aber in jedem Fall originell. xD
>Die Kombi aus Sumerern und und Vampiren fand ich als Student der Archäologie Vorderasiens jetzt etwas ungewöhnlich,<
Warum? Vampire (oder Äquivalent) gibt's doch in allen Kulturen und nicht erst seit Dracula.
Die Musik ist wirklich gut, aber mehr episch als morbid, was ich für Black Metal nicht primär bevorzuge. Das ist aber nur persönliche Präferenz, es gibt nichts zu meckern. Generell geht der Daumen hoch. 😉
Burner! Wie der Album – opener gleich nach dem Intro die Hörschnecke fickt. Herrlich. Auch der weitere Verlauf killt ungemein. Das Zerreverhältnis der Gitarren erinnert mich persönlich an frühe Emperor ( einmal Voll -, einmal Dreiviertel). Schöne, orthodoxe Atmosphäre und Herangehensweise mit Frischefaktor, wie es auch schon Ultra Silvam und Pakkt gezeigt haben. Geile Scheibe! Hoffentlich dann mal live! Ich schwanke zwischen acht und neun Punkten. Im Zweifel neun, da wirklich gut gespielt, für mich genau richtig produziert und in Szene gesetzt. Und endlich wieder Rauschen in der Auslaufrille. Fet! Ach ja. Play at high volume, dann verwandelt sich eure Anlage in nen Altar to sacrifice and dance around;) Terratur Possessions und Vàn (diese hier) records sind einfach unverzichtbar!
Sehr geil! Bisher sind „Light of death“ und „Vampyiric dominance“ die Highlights auf einem Album auf dem ich keinen schlechten Song ausmachen konnte. Wird definitiv gekauft!
Ordentlich, sehr ordentlich… also wirklich ziemlich gut eigentlich. 😀