



Mit ihrem selbstbetitelten Debüt konnten sich die Kölner SUMERIAN TOMBS vor drei Jahren aus dem Stand einen Namen machen – und das aus gutem Grund. Zwar machte die Band aus ihrer Verehrung für Second-Wave-Black-Metal mit flächigen Keyboards keinen Hehl; bot jedoch durch die stimmungsvolle Thematik und dazu passende, aber subtile Einflüsse der arabischen Folklore in der Melodieführung eine nicht gerade alltägliche Frische. Drei Jahre später hat sich das Album immer noch nicht abgenutzt und so stehen SUMERIAN TOMBS vor der Herausforderung, die selbst angelegten Messlatten zu erreichen. Zu unserer Freude hat die Band diesen Umstand offenbar eher als Motivation betrachtet und liefert mit “Age Of Eternal Night” einen würdigen Nachfolger.
Schöner die Gruften nie lockten …
Die größte Stärke dabei ist, dass SUMERIAN TOMBS ihre eigenen Charakteristika noch weiter fokussiert haben und damit inzwischen zu einer wirklich eigenständigen Band gereift sind und gleichzeitig im Songwriting noch mehr wagen. Das Material ist komplexer, vielschichtiger und dynamischer. Mann könnte die Entwicklung der Band mit dem Sprung von EMPERORs “In The Nightside Eclipse” zu “Anthems To The Welkin At Dusk” vergleichen, allerdings ist “Age Of Eternal Night” charmanterweise viel roher und weniger gewollt um die Ecke gedacht als der legendäre Zweitling von Ihsahn und Co. Da das Quartett sein Konzept über Vampire in den Gruften der alten Sumerer weiterführt, unterstützt das abwechslungsreichere Songwriting den erzählenden Aspekt des Albums sogar noch mehr.
Wie schon auf dem Debüt ist die Konsequenz von SUMERIAN TOMBS ebenfalls bemerkenswert. Das Album ist einfach reich an Highlights. Besonders hervorheben können wir “Cuutha – Necropolis” wegen seiner Intensität; “The Seal – Blood Meditation”, weil es beinahe eine Black-Metal-Version von SULPHUR AEON darstellt und den abschließenden Titeltrack, weil er nicht nur episch ist, sondern dazu führt, dass man das Album gleich noch mal hören will. Aber kurz innehalten, denn “Age Of Eternal Night” wird noch von einem Vier-Track-Bonus-Album aufgewertet, das einige interessante Überraschungen bietet, von denen wir mal noch nicht alle verraten wollen. Bekannt ist jedoch die erste Single “Savage Dream Of Wrath And Blood”, bei dem Kerem von IMHA TARIKAT, der anderen erwähnenswerten Black-Metal-Band Kölns, Gast-Vocals beisteuert.
SUMERIAN TOMBS buddeln hoffentlich noch viele Gräber aus
Auf ihrem zweiten Album machen SUMERIAN TOMBS im Grunde wieder alles richtig. Die Intensität ist hoch, das Niveau ebenfalls und “Age Of Eternal Night” macht so viel Spaß, wie ein Black-Metal-Album nur Spaß machen darf. Der etwas orkan-artige Mix dürfte erneut für einige Leute Geschmackssache sein, ist allerdings schon viel aufgeräumter und organischer als noch auf dem Debüt. Sei’s drum – SUMERIAN TOMBS untermauern eindrucksvoll ihren Status als eine der aktuell hörenswertesten Black-Metal-Bands aus Deutschland. Da freut man sich jetzt schon auf Album Nummer drei!
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