Abgestaubt haben SULPHUR AEON auf jeden Fall schon mal: Gleich ihre erste Demo „Sulphur Psalms“ wurde 2011 Demo des Monats bei den Kollegen vom Rock Hard, ein Jahr und eine EP („Deep Down They Sleep“) später sind die deutschen Newcomer bei F.D.A. Rekotz unter Vertrag gekommen, woraufhin auch flugs das Debüt eingezimmert wurde, welches nun im Dezember das Licht der Welt erblicken wird: „Swallowed By The Ocean’s Tide“ heißt das Scheibchen, das sich musikalisch irgendwo zwischen dem boshaften Gezimmer solcher Kollegen wie BEHEMOTH, aber auch der Melodiösität früher DISSECTION oder EUCHARIST und der traditionellen Ausrichtung von Finsterkapellen wie HATESPAWN oder NECROWRETCH bewegt.
Spätestens jetzt sollte klar sein, wo es im Hause SULPHUR AEON langgeht: ruppiger Death Metal, mit ein paar zurückhaltenden, finsteren Black-Metal-Anleihen, der aber auch auch nicht davor zurückschreckt, melodische Versatzstücke zu zeigen. Daraus ergibt sich ein ganz schön heftiger Bolzen, der keine Gefangenen macht und von Anfang bis Ende durchprescht – Verschnaufpausen gibt’s hier nur wenige … warum auch, wenn man sich stattdessen so stilecht zerlegen lassen kann wie mit dem Opener „Incantation“, dem flotten „Where Black Ships Sail“ oder dem doomig-schleppenden, von diversen DISSECTION-artigen Melodielinien durchzogenen Titeltrack?
Nein, das ist schon ein fetter Kampfpanzer, den SULPHUR AEON da zum Rollen bringen – allerdings ist er eben auch nicht mehr als das: ein Panzer, der zwar mit Wucht und Schlagkraft über seine Gegn… ähm, Hörer hinwegrollt, der aber immer noch klingt, wie ein Panzer. Ob das reicht, muss jeder für sich selbst entscheiden, mir wird’s auf Dauer ein bisschen zu lang – ein bisschen Dynamik, ein bisschen Abwechslung, die eine oder andere Überraschung, das ist es, was „Swallowed By The Ocean’s Tide“ noch fehlt. Ansonsten ist man schon auf dem richtigen Kurs.
Ich sehe hier den Sound als das einzig wirkliche Problem an.