Sulpher - No One Will Ever Know

Review

SULPHER-Gründer und Frontmann Rob Holliday ist musikalisch wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Neben seinem Industrial Metal-Projekt, das mit „Spray“ 2003 sein erstes und bis dato gleichzeitig einziges Album veröffentlichte, machte der Brite vor allem als Live-Gitarrist bei Schockrocker MARILYN MANSON und den englischen Electropunks von THE PRODIGY auf sich aufmerksam. Ein solcher Erfahrungsschatz sollte also eigentlich die besten Voraussetzungen für den Zweitling „No One Will Ever Know“ schaffen. Eigentlich…

SULPHER – Trivial, dröge, ermüdend

Gut, rein musikalisch gesehen ist die Platte auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so schlecht – sie ist einfach nur schrecklich langweilig, einfallslos und eintönig. Bereits der Opener „No One Will Ever Know“ klingt nach lustlosem 08/15-Industrial direkt aus dem angestaubten Genre-Baukasten. Vermutlich nicht einmal in den Anfangsjahren des Industrial Metals hätte man diese Nummer als gut, geschweige denn innovativ angesehen.

Der mäßige Gesamteindruck, den die ersten Songs der Platte liefern, setzt sich leider auch im weiteren Verlauf nahtlos fort. Lediglich mit „You Threw It All Away“ flammt dann doch ein kurzer, wenngleich durchaus überzeugender Hoffnungsschimmer auf. Ansonsten plätschert das Album ziemlich uninspiriert vor sich hin.

Der schnöde Sound, die zeitweise wirklich nervigen Vocals, sowie die immer gleichen Songstrukturen sind auf Dauer zudem leider recht anstrengend. Weder das vergleichsweise weniger monotone „Nothing“, noch die Ballade „Tomorrow“ können etwas daran ändern, dass „No One Will Ever Know“ im Großen und Ganzen einfach kein gutes Album ist.

Halten sich scheinbar lieber in alten Gemäuern als im Studio auf: SULPHER

„No One Will Ever Know“ – Ein Satz mit X …

Dass SULPHER nach etwa anderthalb Jahrzehnten Pause nicht mehr zu bieten hat, dürfte einige Fans sehr enttäuschen. „No One Will Ever Know“ ist zwar kein absoluter Totalausfall, eine klare Hör- oder gar Kaufempfehlung kann man für die Platte aber letztendlich auch nicht wirklich aussprechen. Insgesamt setzt das Album so gut wie keine nennenswerten Akzente und ist manchmal sogar nicht mehr, als eine störende Geräuschkulisse im Hintergrund. Vielleicht sollte Frontmann Rob Holliday seine künstlerische Ader dann doch einfach wieder als Live-Musiker bei THE PRODIGY & Co. ausleben.

03.09.2018
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