Suidakra - Crógacht

Review

Galerie mit 20 Bildern: Suidakra - Fuck Cancer Festival 2022

Neben EQUILIBRIUM zählen SUIDAKRA ohne Zweifel zu den bekanntesten Bands in der deutschen Pagan-Metal-Szene. Rechtzeitig zum 15. Bandjubiläum folgt mit „Crógacht“ das mittlerweile neunte Studioalbum, und besonders erfreulich daran ist, dass es SUIDAKRA schaffen, sich vom stilistischen Bruch mit „Command To Charge“ und dem eher zwiespältigen und insgesamt etwas ruhigeren Vorgänger „Caledonia“ vollständig zu distanzieren und zu neuen Höchstleistungen aufzulaufen.

Befasste sich „Caledonia“ noch mit der Geschichte Schottlands, so hat sich die Band mit dem neuen Album ganz der irischen Mythologie zugewandt – genauer gesagt der faszinierenden Sage um Sétante, der mit sechs Jahren den als unbezwingbar geltenden Hund des Schmiedes Culann, der in dessen Abwesenheit sein Anwesen beschützen sollte, zufällig mit einer Schleuder tötete. Sétante versprach daraufhin dem Schmied, diese Aufgabe zu übernehmen und erhielt dafür den Namen Cúchulainn. In der Kriegskunst unterwies ihn später die Kriegerin Scáthach auf der Insel des Schattens, und die Entscheidungen, die er während dieser Zeit dort treffen musste, besiegelten letztendlich das Schicksal seines eigenen Sohnes.

Für das Artwork konnte die Band wieder einmal Kris Verwimp verpflichten, der auch einen Teil des lyrischen Konzepts von „Crógacht“ entwarf, und auch Dudelsackspieler Axel Römer, der bereits auf „Caledonia“ zu hören war, sowie Tina Stadel, die sich auch schon auf der „Command To Charge“ als Gastsängerin ein Stelldichein gab, sind erneut mit von der Partie.

Bereits der atmosphärisch-dichte Instrumental-Opener „Slán“ lässt keinen Zweifel daran, was einen auf diesem Album erwartet: wunderbare Arrangements, epische Melodien und zwischendurch immer mächtig auf die Fresse! Besonders episch-markant ist das extrem abwechslungsreiche „Isle Of Skye“, das von rasenden Abschnitten über besinnliche Momente bis hin zu Mitgröhl-tauglichen Schunkel-Passagen so ziemlich alles zu bieten hat, was ein Pagan-/Folk-Metal-Herz begehrt und in einen sechs-minütigen, stimmungsvoll umgesetzten Song so alles hineinpasst. Es sind auch viele Kleinigkeiten bzw. Details, die „Crógacht“ zu einem wertvollen Kleinod werden lassen, wie zum Beispiel das Dudelsack-Intro von „Scáthach“, das im Lied selbst einige Male erneut auftaucht. „Feats Of War“ bildet danach ein wunderbares Zwischenspiel in Form einer Folk-Ballade, die Tina Stabel stimmlich veredelt, während im folgenden „Shattering Swords“, das mit Akustik-Gitarren beginnt und später in einer wilden Raserei endet, Miriam Hensel als weitere Gastsängerin einige Vocals beisteuert. Den überaus krönenden und in der Tat majestätischen Abschluss bildet schließlich das über sieben-minütige „Baile’s Strand“, auf dem ein mehrstimmiger Chor, genauer gesagt das Luisen Vocalensemble Berlin, zu hören ist.

„Crógacht“ ist ein unglaublich gut durchdachtes und vor allem hervorragend produziertes Album, auf dem die Drums extrem fett klingen, die Gitarrenriffs hervorragend gespielt sind, die Refrains einen bleibenden Eindruck hinterlassen und alles auch nach vielen Durchläufen immer noch Spaß macht. Das erste Genre-Highlight des Jahres!

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16.02.2009

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