Der Frage, ob der Deathcore-Schwarm aus Riverside nun wirklich etwas Besonderes macht, sind neben mir schon eine ganze Menge Kritiker, Sympathisanten und Freunde modernen Metals nachgegangen. Schließlich findet jeder seine eigene Lösung, während meine im Hinblick auf das aktuelle Werk “The Black Crown“ eindeutig ja lautet. Im selben Atemzug muss man allerdings auch die Frage stellen, ob SUICIDE SILENCE ihren Job besonders gut machen, und da lautet meine Antwort, ebenso klipp und klar, nein. “The Cleansing“ offenbarte für mich seinerzeit großes Potenzial, was ich allerdings mittlerweile darin begründet sehe, dass die Kalifornier eine unbändige Gewalt und Intensität ausstrahlen – das ist nun mal deren Trumpf.
Ebendies setzen sie auf ihrem neuen Album beispiellos fort und gewittern dem Hörer mit “Slaves To Substance“ ohne Umschweife eine musikalische Brachialgewalt um die Ohren, die das frisch servierte Barbecue gnadenlos vom Tisch fegt. Demnach lässt sich auch direkt vorab festhalten, dass ebenjene, die SUICIDE SILENCE schon immer gemocht haben, auch mit diesem stumpfen Knüppel ihren Spaß haben werden. Zwischenzeitlich startet die Band immer mal wieder den Versuch, ein kleines Stück kreativer zu wirken, überrascht mit interessanten Melodieführungen und ungewohnten Strukturen, allerdings hält sich das in einem recht bescheidenen Rahmen.
Lediglich mit dem Stück “Witness The Addiction“ ist dem Fünfer ein wirklich großer Wurf gelungen, denn der Track, zusammen mit Jonathan Davis (KORN), überzeugt nicht nur durch seine sauberen Wechsel aus Cleangesang und Screams, sondern transportiert auch am Ehesten die Essenz einer ziemlich düsteren, maschinell kalten Atmosphäre, die hier und da auf “The Black Crown“ hindurchblitzt. Die restlichen Stücke scheppern größtenteils an mir vorbei, obgleich sie in der Tat eine in diesem Genre kaum vergleichbare Aggressivität offenbaren. Trotz alledem geht es mir mit dieser Scheibe genau wie mit dem Vorgänger – hier wirkt nur wenig nach. Nachdem SUICIDE SILENCE ihre knappen 40 Minuten durchgeprügelt haben ist Schluss und ich habe, ganz im Sinne eines Demenzkranken, vergessen was los war und schon längst wieder Ruhepuls erlangt.
Geh‘ mal mehr auf Songs ein anstatt Phrasen zu schwingen. Dann nehm‘ ich dir die Wertung auch ab. So aber ists nur populistisches Papageien-Gelaber.
Nicht wirklich was neues
Als ich auf Last.FM gelesen habe, das die meißten das neue Album als Pop-Deathcore bezeichnen, musste ich mich doch dazu bewegen es mir anzuhören, da ich dachte langeweiliger als ein „The Cleansing“ kann es nicht mehr werden.
Nunja, ich wurde ziemlich entäuscht, The Cleansing war gegen diese extrem langeweilige CD echt noch die Zeit wert, die man dafür verschwendet hat.
Naja, das ist etwas wie Samsas Traum: Du hasst es oder du liebst es.
Ich finde das Album gut. Klar, nix Neues, aber dafür mit einer Prise feiner Melodie, gut ausgependelter Härte und abgefahrenem Gesang. Jonathan Davis allerdings ist mir Wurst, selbst wenn ich persönlich finde, dass er das Stück gut ergänzt. Nicht für die Ewigkeit aber ein gutes Album.
Das Ding ist halt die tongewordene Phrasendrescherei. Zwar solide, aber völlig irrelevant im hart knüppelnden Märchenwald.
So? Was ist denn relevant?
Es geht um diese Scheibe hier, und die verdient dieses Attribut auf keinen Fall.