Sufferage - Bloodspawn

Review

Hamburg-Death-Metal, aha. Das ist also, was die drei Herren und die Dame von SUFFERAGE auf “Bloodspawn“ zum Besten geben. Naja, ich würde die musikalische Lokalisierung noch ein wenig weiter nördlich vornehmen, nämlich im guten alten Schweden.
Was gibt es also zur Band zu sagen? Wie bereits erwähnt, geboten wird Death Metal der ein wenig technisch daher kommt und der Gesang einer Frau, namentlich Jasmin, klingt eigentlich genau wie ein Kerl. Wo wir gerade dabei sind: der stimmliche Beitrag weiß mir irgendwie nicht so richtig zu gefallen. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass einfach zu wenig variiert wird, denn außer dem heiseren Shouting der Marke neuere NAPALM DEATH verirrt sich nur selten Abwechslung in die Vocals. Zum Anderen gefällt mir diese Art des Gesangs nicht wirklich, wenn er mit technischem Death Metal verbunden wird, hier hätte ich eindeutig tiefes Grunzen vorgezogen.

Auch die musikalische Leistung kann mich nicht unbedingt vom Hocker reißen. Das ist allerdings keineswegs durch das technische Können der Band bedingt. So haben sie auf jeden Fall auf der ‚Haben-Seite‘, dass man zwar deutlich hören kann, dass hier Könner an den Instrumenten sind, die Musik an sich aber dennoch nicht von zu viel Technik ertränkt wird. Die Lieder sind eigentlich recht eingängig und preschen auch gut nach vorne, gerade durch den fetten Sound und das wirklich gute und druckvolle Drumming. Mangelnde Brutalität kann man der Band also nicht ankreiden.

Was mir ein wenig fehlt, sind die neuen Ideen. Natürlich geht es im Death Metal in den seltensten Fällen darum, etwas völlig Neues entstehen zu lassen, aber ein wenig mehr eigene Ideen wären schon wünschenswert, gerade, wenn man aus der Masse der brutalen Todesblei Bands herausstechen möchte. Das dies nicht immer einfach ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber mir kommen einige Riffs einfach zu bekannt vor, zu sehr von Bands wie Dismember (ganz besonders in “A Shadow Of Your Own“) und Co. beeinflusst.

So kann man festhalten, dass die Band sicherlich einige Stärken hat und bemüht ist, die Lieder abwechslungsreich zu gestalten, technisches Potenzial ist ebenso vorhanden, das steht alles außer Frage. Was mir eben noch fehlt ist das gewisse Etwas, was aus einer durchschnittlichen Platte eine Gute macht. Aber es ist ja zum Glück nicht ausgeschlossen, dass sie dies mit dem nächsten Album, welches bereits 2007 erscheinen soll, erreichen. Ich wünsche viel Erfolg dabei und bin gespannt.

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21.11.2006

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