Im US-amerikanischen Springfield wohnen nicht nur die Simpsons, sondern auch noch eine andere Familie: die SUFFER THE WRATHs mit den Vornamen Lord Payne, Sinister, Wretchlok the Destructor und Drakon. (Letztere allerdings in Springfield, Illinois.) Die sind jedoch nicht gelb, sondern blutrot und haben gerade nach zwei EPs eine weitere Kurzepisode springfieldschen Death Metals auf ihre Zuhörer losgelassen, die als Appetithappen für das erste Album in voller Länge dienen soll („Opposition Dethroned“, angesetzt für 2014). „Divine Sign“ heißt die aktuelle EP mit vier Tracks, allerdings hatte Ned Flanders ganz bestimmt nicht seine Finger im Spiel – darauf geht es nämlich nicht um Zeichen eines netten christlichen Gottes, hust, sondern um Todesmörtel klassisch amerikanischer Machart, also brutal, ein bisschen frickelig (aber nicht zu sehr, sondern angenehm songdienlich eingesetzt), allerdings auch nie gänzlich unmelodisch und vor allem: immer böse und blutig.
Irgendwo dort, wo sich eine amerikanisierte Form von GRAVE, BEHEMOTH und DEICIDE zum gemeinsamen Schlachten treffen, bewegen sich SUFFER THE WRATH auf „Divine Sign“, wobei vor allem die polnischen Satansbraten BEHEMOTH und deren Alben jüngeren Datums hier und dort Pate für das Riffing gestanden haben dürften. So können die vier Amis vier Songs präsentieren, die technisch auf den Punkt gespielt sind, ohne zu technisch zu wirken, die hart und brutal herüberkommen, ohne bloß platt auf die Schnauze zu kloppen. Ob es auch diese Familie aus Springfield zum Klassikerstatus bringen wird, ist fraglich, denn dafür sind die Vorbilder ein bisschen zu offensichtlich, während die Anzahl der wirklich frischen Ideen gleichzeitig zu niedrig scheint. Dennoch ist SUFFER THE WRATH eine solide, pointierte Death-Metal-EP gelungen, mit der man als Freund der genannten Vergleichsbands nicht wirklich was falsch machen kann.
Kommentare
Sag Deine Meinung!