Suffelicious - Straight Against Edge

Review

Jetzt weiß ich, was dabei herauskommt, wenn ein paar „resignierte Cottbusser“ (O-Ton Bandbio) beschließen, so richtig auf die Kacke zu hauen, sich zu besaufen und Death Metal mit Grind und Gabba-Beats zu mischen. Ob ich das wirklich wissen wollte, weiß ich noch nicht, aber es ist zumindest mal was anderes.

Zumindest grundlegend – Elektro mit Spaßmetal gemischt, das kennt man aus dem Metalcore- und Deathcore-Bereich (siehe IWRESTLEDABEARONCE oder auch THE BUNNY THE BEAR) und da mag es einigermaßen erfolgreich sein. SUFFELICIOUS machen das Ganze jetzt also mit Deathgrind, hauen allerlei witzige Sampeleien und Titelideen heraus (die Texte sind wahrscheinlich auch witzig, der Gesang aber vollkommen unverständlich), lassen hier und da noch mit etwas Abwechslung aufhorchen, aber alles in Allem ist die Musik kaum der Rede Wert. Das ist ja meiner Meinung nach das große Problem des Spaß- und Funmetals: Die Musik steht oft hintenan, aber jeder gute Witz funktioniert eben auch nur ein, zwei Mal. Und wenn der Witz dann nicht einmal zu verstehen ist … .

Geboten wird dem Hörer nämlich nicht viel mehr als standardisierter Deathgrind, wie es ihn an jeder Ecke zu hören gibt, eben nur durch die genannten Sample-Spielchen aufgelockert und statt mit echtem Schlagzeug mit Drums aus der Gabba-Konserve gespielt (FUCK…I’M DEAD lassen grüßen). Ja, „Konstanze die Flurgeburt“ hat einen netten Industrial-Teil, „Krei hia ma keen Riwwa“ hat als Pop-Parodie weiblichen Klargesang im Refrain, „First Limofuck With 13“ hat orientalisch anmutende Samples zu Beginn – das alles sind Momente, wo tatsächlich etwas hängen bleibt. Ob das reicht, muss jeder für sich selbst entscheiden, mir reicht es nicht. Womit das beste an „Straight Against Edge“ solche Titel wie „Wenn der kleine Hunger kommt, kommt der Erste-Hilfe-Bär“ oder „Du siehst aus wie ne Packung Kelloggs auf Erholungsurlaub“ sowie die gelegentlich auftauchenden Elektro-ohne-Metal-Parts wären. Kann man machen, muss man aber nicht.

30.07.2012

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