Sündenrausch - Schwarz wie Ebenholz (EP)

Review

… und wieder ein Review einer Platte, die schon seit einiger Zeit auf dem Markt ist. Diesmal handelt es sich um die EP “Schwarz wie Ebenholz“ von SÜNDENRAUSCH, die im Vorprogramm von MEGAHERZ und HELDMASCHINE eine eindrucksvolle Figur gemacht haben.

Die EP kommt im düster-märchenhaften Design daher und überzeugt mit einem für eine Eigenproduktion optisch starken Cover Artwork. Aufgenommen wurde “Schwarz wie Ebenholz“ in den Chameleon Studios Hamburg unter Leitung des LORD OF THE LOST Teams Chris Harrms und Benjamnin Lawrenz. Beste Voraussetzung also für ein gutes Stück Musik.

Der Titeltrack beginnt mit einem vielversprechenden elektronischen Intro, welches in einer mit orchestralen Synthies verstärkten Gothic Rock Nummer mündet, die einen überwiegend positiven Eindruck hinterlässt. Sängerin Kira überzeugt durch ihre Stimme auf eine Art und Weise, wie es in diesem Genre selten geworden ist. Hier findet sich nahezu keine Spur von klassischem, an Opern erinnernden Gesang, der ohne Zweifel seine Berechtigung in der Szene hat, jedoch durch die Fülle an Bands, die diesen als Stilmittel verwenden, ein wenig an Besonderheit verloren hat. Der Gesang Kiras geht eher in eine atmosphärische und schnörkellose Richtung, was der Musik zweifelsohne gut tut.

SÜNDENRAUSCH überzeugen auf “Schwarz wie Ebenholz“ allerdings auch in Punkto Eingängigkeit. Die Band scheint ein Gespür für schöne und vor allem einprägsame Melodien entwickelt zu haben. Die besten Beispiele sind wohl “Cinderella“, ein musikalisch an die Neue Deutsche Härte angelehnte Nummer, und “Wunderland“, ein Ohrwurm vor dem Herrn. “Böser Wolf“ kann dahingehend leider nicht mithalten und geht in der sonst sehr starken EP unter.

Was die Texte betrifft haben SÜNDENRAUSCH jedoch noch reichlich Verbesserungsbedarf. Die oft düster und melancholisch angehauchten Lyrics kommen in Wortwahl und Struktur oft eher simpel daher und dämpfen daher an einigen Stellen das Hörvergnügen. Weniger Phrasen und ein paar mehr lyrisch ausgeschmückte Geschichten würden den Gesamtsound der Hamburger abrunden. “Schwarz wie Ebenholz“ zeigt jedoch insgesamt, dass SÜNDENRAUSCH Potential haben und hoffentlich noch viel von sich hören lassen.

02.01.2017

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