Seit Anfang April ist, nach dem eher kurzen Vorgeschmack der EP “Mission erfüllt”, nun auch das volle Album erhältlich. „Alpha“ nennt sich das sechste Album der Brauchschweiger, ganz in Anlehnung an den tierwissenschaftlichen Begriff „Alphatier“. Genau dazu gehören SUCH A SURGE. Heute, wie damals! Intelligente deutsche Texte, veredelt mit deftigen Crossover. In den 90er Jahren als Modeströmung angesehen, haben S. A. S. mittlerweile ihren unverkennbaren eigenen Stil entwickelt. Rotzig frech hauen die beiden Sänger Oliver Schneider und Michel Begeame kräftig auf den Putz und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund. Und das ist auch gut so! Seit jeher sorgen die persönlichen Ansichten der Bandmitglieder für reichlich Zündstoff und gerade die derzeit politische Arroganz der Amerikaner und ihre Anmaßung als die große Weltpolizei bieten genug Anhaltspunkte. Direkt in die Vollen, so wollen es die Fans der Crossovercombo, die sich weg von trendigen HipHop/Rap-Einflüssen wieder mehr zu den metallischen Wurzeln zurückbewegen. Penetrant aufdringliche Titel wie „Was jetzt“, „Zu allem Bereit“ oder die Anti-Irak-Krieg-Hymne „Mission erfüllt“ weisen den Weg und können nicht nur aufgrund ihrer schlauen Texte überzeugen. Das stilistische Spektrum ist ungewöhnlich breit gefächert. Einflüsse aus der Stoner-Rock-Ecke aber auch melancholische Halbballaden wie „Alles was mir fehlt“, SUCH A SURGE klingen unglaublich erwachsen, abwechslungsreich und beweisen mit „Alpha“, dass hier noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Auch wenn die Vorab–EP stark nach kommerzieller Abzocke stinkt, „Alpha“ ist ein zeitgemäßes modernes Album, mit dem die Band dem Hörer eine gehörige Unterrichtsstunde im guten Benehmen erteilt. Metalcore/Crossover-Freunde werden demnach nur sehr schwer an diesem gut durchdachten, musikalisch und textlich sehr anspruchsvollen Album vorbeikommen.
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