Florida, ewige Wiege des US-amerikanischen Death Metals, und der Quell sprudelt immer noch. Doch je edler die älteren Jahrgänge werden, umso kritischer werden nachrückende Generationen von Bands beäugt, und das auch zu Recht.
Aus Tampa kommt die sechsköpfige Band mit dem illustren Namen und ihrem Debütalbum, dessen Titel wie ein Disserationsthema klingt. Zwei der Gitarristen haben sich schon in einer anderen Band verdient gemacht, die auf einen nicht weniger illustren Namen hörte: BODIES IN THE GEARS OF THE APPARATUS. Das nicht abebbende Interesse an dieser Kultcombo hat wohl auch dafür gesorgt, dass man SWWAATS mit einer hohen Erwartungshaltung begegnet, erst recht nach ihrer ersten EP „Subhuman Empire“.
Anders jedoch als bei BITGOTA geht es auf „The Grand Partition, And The Abrogation Of Idolatry“ bei weitem nicht so experimentell und durchgeknallt zu. SWWAATS spielen wenig bis gar kein Grindcore, dafür aber deftigen, puren Ami-Death mit leicht brutalen Ausrastern. Hier geht’s heftig voran, solides überzeugendes Geprügel mit ständigen Tempiwechseln, bei dem sich die schnellen Attacken meistens mit Midtempo-Doublebass-Geboller abwechseln. Mit dem Song „10.000 Sermons, 1 Solution“ und seinem markanten Riff fängt die Sache dann auch einigermaßen gut an, und dank James Murphy (DEATH, TESTAMENT, OBITUARY) kracht’s auch ordentlich in der Bude. Der Mann hat für den richtigen Sound gesorgt, ohne Schnörkel, trocken und voll auf die Kauleiste. Rein handwerklich gibt’s hier erstmal nix auszusetzen, vor allem an der Schießbude liefert Mike Heller von MALIGNANCY eine saubere Leistung ab.
Bei den Songs hingegen schaltet das Gehör jedoch schon nach kurzer Zeit auf Durchzug. Beinahe beliebig zusammengestellte Songparts, die zwar Abwechslung und technische Spielfreude suggerieren, aber eher nach Ziellosigkeit klingen, und teilweise viel zu ähnliche Strickmuster lassen die Stimmung abflauen. Viel zu selten gönnt sich die Band die Zeit, den Songs ein eigenes Gesicht zu verpassen. „Despot“, welches einiges vom alten BITGOTA-Chaos innehat oder „Automated Oration…“ mit seinem geilen Midtempo-Geshredder lassen kurze, starke Momente aufflammen, doch diese währen eben leider viel zu kurz. Ein bißchen mehr Experimentierfreude und Riffvariationen wie bei „Colossus“, vor allem aber auch charakteristischere, oder sagen wir herausstechendere Melodielinien und Harmonien in diesem brutalen Gewand würde dem Album etwas geben, was den meisten Songs nämlich fehlt: Wiedererkennungswert und Beständigkeit.
Langer Titel, kurze Freude. „The Grand Partition, And The Abrogation Of Idolatry“ für sich ist zwar ein solides, kurzweiliges Death-Metal-Brett, aber wenn es darum geht, sich von den tausend anderen Bands nebst alter Größen abzuheben, bleibt die Lese doch eher dünn. Der Deal mit Nuclear Blast bedeutet eine ordentliche Portion Vorschußlorbeeren, es wird sich allerdings zeigen müssen, ob das Material wirklich hart genug ist, um nicht vom Zahn der Zeit zermalmt zu werden und bald im Gehörgang zu verpuffen. Den Biss haben sie, aber je öfter die Platte rotiert, umso deutlicher wird der Eindruck, dass da einiges mehr drin gewesen wäre. Erfahrene Ohren sollten das eigentlich hören. Eigentlich.
Ok in einem bin ich mir mit dem rezensent einig: Die Scheibe ist zu kurz. Dennoch muss man einige ander effekte betrachten. Wenn man als erfahrener hörer genau hinhört merkt man das sich die band kaum wiederholt und somit die kurze spielzeit etwas ausgleicht. Desweiteren ist der Sound 1A und lässt soweit keine wünsche übrig. Im allgemeinen kommt die band sehr frisch rüber, vor allem da man kaum die großen vorbilder, wie bei den meisten Newcomern raushört, nicht raushören. Mich hat die CD von vorneherein gepackt, vor allem da der Growl/Shout-Gesang klar rüberkommt und auch zum mitsingen einlädt. ich hebe meinen Hut ! Sehr Gut !