In fast regelmäßigen Zyklen werfen SUBWAY TO SALLY sehr anspruchvolle Alben unters Metalvolk. Auch ihr neues Album „Nord Nord Ost“, welches mittlerweile unter der Nuclear Blast – Flagge segelt, katapultiert die Metalcore meets Mittelalter–Band wieder auf ihren alteingesessenen Thron zurück, den sie mit dem 2003-Album schon erklommen hatten. Mit richtigen Ohrwürmern setzen die Potsdamer den Wiedererkennungseffekt erneut sehr hoch an. Die seit über einem Jahrzehnt existierende Band, deren Markenzeichen es ist, mittelalterliche Melodien mit Dudelsack, Mandoline und Leierkasten perfekt mit Metaleinflüssen zu kombinieren, galten schon seit ihren frühen Jahren als Geheimtipp, wenn es um begeisternde Auftritte geht. Zudem gehören SUBWAY TO SALLY zu der Gattung von Bands, die es mühelos schafft, deutsche Texte sehr gut in ein musikalisches Gesamtbild zu integrieren. Orchestral untermalt vom Babelsberger Filmorchester sind vor allem Songs wie „Schneekönigin“ und „Feuerkind“ wahrlich hörenswerte „Hingucker“. Die Songs haben einen ziemlich hohen Mitgrölfaktor, der sicherlich auch auf ihren Livegigs die Livestimmung ins unermessliche heben wird.
S.T.S. haben sich erfolgreich weiterentwickelt, bleiben aber mit „Nord Nord Ost“ ihrem Stil absolut treu. Man geht trotz der Weiterentwicklung aber auch einen kleinen Schritt zurück in alte Zeiten. Der industrielle „Rammstein“-Anteil wird erfolgreich zurückgeschraubt, was aber im Extremfall vielen „Engelskrieger“-Fans vor dem Kopf stoßen könnte. Aufatmen dürfen indes die SUBWAY TO SALLY – Fans der ersten Stunde. Mit „Nord Nord Ost“ hängen S.T.S. die Messlatte erneut höher als Ihnen lieb sein wird. Dieses Album zu schlagen wird sehr schwierig sein. Wie dem auch sei, die ostdeutschen haben mit jedem Ihrer Alben immer wieder sämtliche Kritiker zum Schweigen gebracht. Mal sehen, vielleicht darf man auch in naher Zukunft mit so perfekt durchgearbeiteten Alben, wie „Nord Nord Ost“ eines ist, rechnen. Das Potential diesbezüglich hat die Band ja schon mehrfach bewiesen.
Besser als das öde Engelskrieger gefällt mir diese Platte schon, jedoch habe ich auch dieses mal mit dem Gesang und den Texten so meine probleme. Songs wie "Sieben" oder "Das Rätsel" hören sich in meinen Ohren sehr nach Kinderliedern an. Musikalisch gibts jedoch nichts zu meckern, da das "mittelalterliche" der Band wieder etwas mehr in den Vordergrund rückt als auf dem Vorgänger. Der Gesang ist und bleibt jedoch geschmacktssache, mir persönlich gefällt Michael Rhein von InExtremo jedoch viel besser.