Inzwischen sind Subway To Sally wohl kein Geheimtip mehr. Vielmehr hat sich diese Band und ihr ureigener Stil derart etabliert, daß die Mitglieder nur von ihrer Musik leben können. Und damit die hungernden Fans gefüttert werden, hauen die Berliner uns erneut eine CD um die Ohren, die sich gewaschen hat. Die kleine Kurskorrektur, die sich auf Bannkreis abzeichnete, wurde konsequent weitergeführte und läßt Subway To Sally zu absoluter Hochform auflaufen, ungelogen ist dies das bisher stärkeste Opus der Band. Der düstere Beigeschmack der Lieder wurde erhöht, der Metalgehalt deutlicher und die Songstrukturen straighter. Die Lieder gehen schnell ins Ohr, entfalten aber erst nach mehrmaligen Hören ihre Stärke. Mehr Details, bessere Arrangements, eine durchdachtes musikalisches und textliches Konzept, sägende Gitarren, böllernde Drums, eine Akzente setzende Geige, mitsingbare Chöre und die charismatische, eigenwillige Stimme von Eric Fish verschmelzen zu einem unvergleichlichen Hörgenuß, der in längst vergangene Tage entführt. Dazu gesellen sich Hits wie „Die Rose im Wasser“, „Henkersbraut“, das rein akkustische „Minne“ und das geniale „Ohne Liebe“. Die Texte waren selten so bissig, sarkastisch, kritisch und düster, ohne aber dabei den Bezug zum Hier und Heute, zu den jetzigen Zuständen zu verlieren. Dabei sticht besonders „Die Rose im Wasser“ heraus, welches auf morbide, aber auch sinnliche und teils sogar erotische, Weise eine treibende weibliche Wasserleiche beschreibt. Ohne Klischees und mit viel Geschick sind die Texte Spiegelbild der Musik und eigene Geschichten zugleich. Ausgefeilt und intelligent ist die Musik von Subway To Sally und läßt mich glücklich auf das schauen, was noch von dieser Band zu erwarten ist. In dieser oberflächlichen Musikszene braucht es Bands wie Subway To Sally, die mit Witz und Charme, mit Gefühl und Enthusiamus dabei sind und das auch durch ihre Musik vermitteln können. Verdiente 10 Punkte und für mich die beste Veröffentlichung seit langem!
Bin erst vor kurzem auf sts gekommen – aber es hat sich gelohnt! übrigens ein sehr gutes review!!! daumen hoch
Joa, ganz gut, aber die Engelskrieger is‘ doch ein ganzes Stück besser…