Es könnte so normal sein. SUBWAY TO SALLY laden, wie seit über einem Jahrzehnt gewohnt, zur Eisheiligen Nacht, haben einen Haufen Gäste dabei und spielen ein zweistündiges Konzert kurz nach Weihnachten. Anschließend erscheint diese Sause auf allen gängigen Medien. So war es auch, aber dank Corona fand die bislang letzte Ausgabe der Konzertreihe ohne Publikum digital statt. Dafür besann die Band sich auf ihre Wurzeln und spielte das Konzert im Lindenpark in Potsdam, aus welchem die Band besuchertechnisch eigentlich bereits herausgewachsen ist. Wer den Livestream verpasst hat, kann das üppig bestückte Event nun nachholen.
SUBWAY TO SALLY & Friends – eine abwechslungsreiche Sause
Neben einigen Stücken des aktuellen Longplayers „Hey!“ von 2019 haben es natürlich auch alle wichtigen Klassiker wie „Kleid aus Rosen“ (mit dreistimmigem Frauenchor), „Sieben“, „Tanz auf dem Vulkan“ oder „Eisblumen“ ins Set geschafft. Zudem, wenn die Band schon Gäste an Bord hat, nutzt sie die Zeit, um Songs ebendieser zu interpretieren. Mit SCHANDMAUL zusammen spielen sie deren Ballade „Dein Anblick“, FEUERSCHWANZ dürfen den Titelsong ihres aktuellen Albums „Das elfte Gebot“ präsentieren und Patty Gurdy gibt den mit SUBWAY TO SALLY aufgenommenen Song „Kalte Winde“.
Doch da hört es nicht auf. Chris Harms von LORD OF THE LOST gibt seinen Einstand mit dem Song „Drag Me To Hell“ seiner Hauptband, auf welches dann „Island“ folgt, zu welchem SUBWAY TO SALLY Harms schon auf „Hey!“ als Gastsänger verpflichtet hatten. MAJORVOICE bringt seine dunkle, basslastige Stimme und das Stück „Kein Meer zu tief“ mit und begleitet die folgenden Songs „Arme Ellen Schmitt“ und „Eisblumen“. Letzteres im schönen Duett mit Eric Fish.
Wer fehlt jetzt noch an Namedropping der deutschen Folk- und Gothic-Szene? Richtig, SALTATIO MORTIS, die mit ihren Stücken „IX“ und „Sie tanzt allein“ am Start sind. Was für ein Line-up, die genannten Künstler*innen alleine wären bereits genug, um ein Szenefestival zu füllen.
„Eisheilige Nacht – Back To Lindenpark“ ist ein Freudenfeuer an Abwechslungsreichtum
In Anbetracht der Tatsache, dass SUBWAY TO SALLY schon ein buntes Paket an Liveveröffentlichungen in ihrem Portfolio haben, wäre einfach nur ein weiteres Livealbum wohl überflüssig gewesen. Durch die vielen Gäste und die dadurch sehr heterogene Songauswahl ist jedoch ein Werk mit viel Mehrwert entstanden, selbst wenn man schon die ein oder andere Livescheibe der Band im Regal stehen hat. Natürlich wird das Set mit „Julia und die Räuber“ beendet, damit ihr in der langen, konzertfreien Zeit den Text nicht vergesst. Und jetzt alle: „Blut, Blut…“.
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