Subversion - Transcend (EP)

Review

SUBVERSION ist eine (derzeit) vierköpfige Melodic Tech Metal Band aus London und bereitet gleichzeitig Freude und Kopfzerbrechen. Die „Transcend“-EP steht auf der bandeigenen Homepage kostenlos zum Download bereit und bietet zwei Redux-Tracks des Albums „Lest We Forget“ von 2011 sowie zwei Teaser des für 2014 angekündigten neuen Albums.

 

Zuallererst die positiven Nachrichten: Alle vier Tracks begeistern durch interessante Songstruktur, futuristischen Sound und ein sphärisches Klangbild mit vollem und durchdachtem Aufbau – dabei sind sie doch recht unterschiedlich! Die ersten beiden Songs sind im Vergleich zu den Original-Versionen wesentlich ausgereifter: „Butchered“ dudelt erst einmal langsam los, bis man von mächtigen Stakkato-Riffs und Growls abgeholt wird, die einem mal kurz die Visage zurechtrücken und „What We Are“ muss aufgrund ungewohnt hoher Keyboard-Klänge erst kurz wirken, dann aber überzeugt er in ganzem Maße und ist erheblich eingängiger. Die Auszüge des zukünftigen Albums zeigen sich jedoch noch eine Spur komplexer: „Revelation“ ist stampfender und matschiger als seine Kollegen und „Novation“ – mein persönlicher Favorit – steigert sich immer mehr zu einem weit angelegten Flächensound, dessen Bass und Dramatik Schwindelgefühle erwecken und dabei trotzdem nicht vergessen, ordentlich Druck zu machen.


SUBVERSION liefern die Art von Modern Metal, die DAGOBA in der Zwischenzeit leider hinter sich gelassen haben: Melodischer, subtiler, aber nicht steriler Industrial-Metal. Was an SUBVERSION jedoch besonders gefällt: Sie haben eine eigene Handschrift – es klingt nicht abgekupfert, dabei sind doch viele Vergleiche durchaus heranzuziehen: SUBVERSION klingen wie SYBREED, nur nicht so steril, wie SYNTHETIC BREED, nur trotz weniger Tempo dramatischer, wie VIOLENT WORK OF ART, nur durchdachter, wie VEGA NOVA, nur härter und wie DAGOBA, nur weniger überladen. Umso mehr freue ich mich, dass SUBVERSION erst vergangenen März bei dem amerikanischen Label Rogue Records einen Zwei-Alben-Deal unterzeichnet haben.


Kommen wir nun zum Grund für das Kopfzerbrechen: Die Steigerung durch das Zutun des erst kürzlich hinzugestoßenen Shouters Karl Harrigan ist stark spürbar, verabschiedet dieser sich jedoch kurz nach Vertragsunterzeichnung wieder. Deswegen ist die Band derzeit auf der Suche nach einer neuen Stimme, auf der EP jedoch beweist sich das gute Wechselspiel zwischen aggressiven Growls und teilweise zweistimmig angelegten hohen Clean-Gesängen des Gründungsmitglieds Kai Giritli als absolute Goldgrube, die die Dramatik weiter vorantreibt und den Wiedererkennungswert unterstreicht. Doch auch der Clean-Gesang hat sich deutlich verbessert: Im Akustik-Part von „Revelation“ erinnert Kai an SEVENDUST-Stimmgeber Witherspoon und der Klang ist rauchig, ruhig, passend und voller als auf dem Debut. Dass die Nachbesetzung derweil erfolgreich verläuft und auch der Rest des Band-Line Ups nach vergangenen Wechseln bestehen bleibt, kann man sich nur wünschen, denn von den Jungs kann man noch Einiges erwarten. SUBVERSION beißen sich mit ihren Melodien im Gehörgang dermaßen fest, dass man sie einfach wieder und wieder hören muss, um Abhilfe zu schaffen. Wer auf elektronisch melodischen Kick bzw. Metal steht, kann entweder frohlockend mit einer Gabel in die Steckdose stochern oder sich SUBVERSION zu Gemüte führen – für diese EP gibt es eine klare Empfehlung!

18.04.2014

The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

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