Subterranean Masquerade - Suspended Animation Dreams

Review

Galerie mit 27 Bildern: Subterranean Masquerade - We Do Not Resist Tour 2019 in Ludwigsburg

Hier geht es weder um Progressive Metal noch um Progressive Rock. Spricht man über SUBTERRANEAN MASQUERADE, geht es nicht mehr und nicht weniger um Musik, und alles was man sich unter diesem weit gefassten Begriff vorstellen mag.

Die US-Band um Tomer Pink existiert schon seit 10 Jahren, und machte 2004 erstmals mit der EP „Temporary Psychotic State“ auf sich aufmerksam. Das beim renommierten Label The End Records erschienene Kleinod erfuhr viele Worte des Lobes und Anerkennung. Im gleichen Jahr war man noch auf der DEAD CAN DANCE Tribut-Compilation „The Lotus Eaters“ (Black Lotus Records) vertreten.

Im Juni 2005 folgte dann das Debütalbum „Suspended Animation Dreams“, in welches ich hier in aller gebotenen Kürze einführen möchte. Wie eingangs schon angedeutet, sollte man sich als Hörer schnell von möglichen Voretikettierungen lösen, denn das Album wird sich in jedem Fall ganz anders gestalten, als man das erwartet hätte.

Wie nur sehr wenige Veröffentlichungen vereint es dermaßen viele und unterschiedliche Stilelemente, dass eine genaue Kategorisierung nur sehr schwer fällt, und vor dem Hintergrund der musikalischen Klasse auch unnötig erscheint. Um ihre Inspirationen in ein akustisches Gewand zu kleiden, bedienen sich die drei Amerikaner beim Rock und Metal, bei Kammermusik und Avant-Garde, verweben Progressives mit Psychedelischem, Härte mit spielerischer Leichtigkeit.

Zum Bandkern um Schlagzeug, Gitarre, Bass und Keyboards gesellt sich ein Orchester aus Streichern und Bläsern, ein Chor mit weiblicher Leadsängerin, und gemeinsam überschreitet dieses Ensemble die Grenzen von Jazz, Folk, klassischer Musik, weltmusik bis hin zu extremem Metal. Sänger Paul Kuhr beweist hier noch besser als in seiner anderen Band NOVEMBERS DOOM, wie groß sein gesangliches Spektrum ist.

So leicht, wie solch eine Stilvielfalt im Chaos enden könnte, meistert es die Band offenbar mühelos, alles nahezu makellos zu arrangieren und über fließende Übergänge miteinander zu verbinden. „Suspended Animation Dreams“ ist ein Erlebnis, welches einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Hier geht es wie gesagt nicht um feste Kategorien und bekannte Schemata. Eine aufgeschlossene Haltung Musik gegenüber ist beinahe schon obligatorisch, aber wer die Faszination für Musik in dieser grenzenlosen Offenheit teilt, wird auf „Suspended Animation Dreams“ viel für sich entdecken können und eine wunderbare Zeit mit diesem Album haben.

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05.02.2008

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1 Kommentar zu Subterranean Masquerade - Suspended Animation Dreams

  1. him sagt:

    Danke, Beta, für diesen Geheimtipp! Pink Floyd vs. Pain Of Salvation vs. Opeth vs. Agalloch vs. Radiohead vs. keine Ahnung…? Ganz großes (Hör-) Kino jedenfalls! Wer allein schon Pink Floyd verehrt kann und vor saftigen Growls hier und da keine Angst hat, sollte hier dringend ein Ohr verlieren – er wird womöglich seine Platte des Jahres finden!

    9/10