Subliminal Crusher - Life Drought

Review

Endlich haben wir mal wieder den Stiefel im Arsch! Und zwar bis weit über den Schaft! Während aus dem Pastaimperium sonst eher gequälte Powermetaltöne zu vernehmen sind, die dank völliger Eierlosigkeit zu Gehörgangsblutungen und Brechreiz der übelsten Sorte führen, aber meilenweit davon entfernt sind, Gesäß zu trampeln, präsentieren uns Subliminal Crusher eine kraftvolle, mitreißende Mischung aus Thrash und Death der alten Schule.

Und schon wieder ist ein trauriger oder eben doch erfreulicher Umstand zu vermelden : Erneut schafft es eine Nachwuchsband, bessere Songs als ihre Vorbilder abzuliefern. Weder die L.A. Thrash Titanen noch unsere Helden aus dem Lande des fünfmaligen Fußballweltmeisters haben in letzter Zeit derart köstliche Klangkunst abgeliefert. So kommt „History“ mit slayerlastigen Leads daher, während das blecherne Intro von „Terrifying Symphonies“ ein wenig an Slayers „Ghosts Of War“ erinnert, bei dem bekanntlich der Schluß von „Chemical Warfare“ etwas gequält aus den Boxen wimmert (die Spaghettihärtner setzen ihren nackenbrechenden Eröffnungsriff jedoch fort).

Dabei verlassen sich die fünf Herren aber nicht nur auf Slayer, Testament und Sepultura Riffs, die knackig aus den Boxen hämmern, sondern lassen es auch schon mal den wutschnaubenden Elch aus dem Stall … so zum Bleistift geschehen auf „Life Drought“ und „Affection“, deren melodiöse Chöre mehr als überzeugend ausgefallen sind. Transportiert von einer drückenden Produktion, die vor allem die herrlich wummernden Kickdrums und das famose Geshoute unterstreicht, erreichen Subliminal Crusher schon zu Anfang Betriebstemperatur und beweisen einmal mehr, dass der Thrash Metal auch weiterhin auf dem Vormarsch ist . Sicher : Das mächtige Organ des Fronters Tooz klingt stark nach einer eitrigen Mischung aus Tardy und Cavalera, zudem packt die Band oft den Midtempo Death Metal Hammer aus, aber die starken Riffs fußen doch eher auf einer sehr soliden Thrashbasis.

Da verwundert es auch nicht, dass sich die Italiener „Pull The Plug“ von Death zum Covern rausgepickt haben, denn „Leprosy“ kann man die Thrashroots wohl kaum absprechen (Interessant ist zudem, dass das alte Death Material von 88 zum Verwursten nicht ausgereicht hat, so dass der Fünfer zum Ende des Covers noch schnell den „Symbolic“ Riff aus den Rohren feuert … alles in allem eine würdige Hommage an Evil Chuck !) Eingedenk der Tatsache, dass sowohl in den Staaten und auch bei uns der Thrash wieder mächtig Zulauf findet, ist es mehr als erquicklich, zu wissen, dass auch in unserer näheren Nachbarschaft dieses Genre gedeiht. Subliminal Crusher haben eine herausragende, technisch versierte Demo EP abgeliefert – und das, obwohl die Band erst seit Winter 2002 besteht.

Hut ab… und Stiefel raus zum Arschtreten!

26.07.2004

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