Oh man, die Platte ist richtig böse. Ich empfehle es euch dringlich, nach dem Hörgenuss dieser Langrille sofort auf die Straße zu laufen und Streit zu suchen. Oder prügelt einfach eine Wand aus dem Weg. Nein ganz im Ernst, SUBCYDE liefern mit „Subcyde“ ein verdammtes Thrash-Inferno ab.
Sänger Antonio klingt wie der kleine Bruder von Max Cavelara (ex SEPULTURA, SOULFLY), der gerade mit Phil Anselmo (ex PANTERA, DOWN) um die wette gebrüllt hat. Musikalisch bewegt man sich zwischen groovendem Thrash und absoluten Speed-Attacken. Stellt euch eine bollernde Mixtur aus ANTHRAX, PANTERA und SEPULTURA vor. Heraus kommen SUBCYDE. Die vier Jungs machen auch direkt unmissverständlich klar, dass mit ihnen nicht zu spaßen ist. Denn mit dem Opener „Knives In The Dark“ ist die Sache auch schon offentsichtlich. Gitarren, bis zur Hölle tief gestimmt, Drums, die auch vor Black-Metal-Anleihen nicht zurückschrecken und eine Zeitgemäße Rhythmusfraktion, die hier und da an Bands wie FEAR FACTORY, THREAT SIGNAL oder auch DISMEMBER erinnert. Doch dabei bleibt es nicht allein. Die doppelläufigen Gitarren bestechen immer wieder durch ihre Origanlität. So auch bei „Warinfected“, was mit einer Brachialität zur Tat schreitet, als ob es einen Preis für Aggression geben würde. In dem Fall hätten die Jungs aber auch haushoch gegen die Konkurrenz gewonnen. Klasse Song. Auch „Powersmash“ zappelt nicht lange. Der Brecher macht keine Gefangenen und der Gesang erinnert einmal mehr an Max Cavalera zu „Roots“ Zeiten. Das schleppende „Sea Of Serpents“ ist dermaßen schwerfällig das man sich wünscht, endlich in schnellere Gefilde vorzustoßen. Doch weit gefehlt, der Track wälzt sich sehr langsam aber unaufhaltsam durch die Kulisse. „Testament“ klingt auch wie TESTAMENT, zumindest zu „The Gathering“ Zeiten. Eine klare Huldigung an die Mannen um Chuck Billy, während „Hollow Death“ sehr in die Death-Metal-Ecke driftet und sich dort auch sehr wohl fühlt, das merkt man dem Song an. Klar, auch PANTERA lassen sich deutlich wiederfinden, was jedoch auf der Hand liegt, da die Jungs knallharte Fans der grandiosen Combo sind. Und neuere S.O.D. sind auf „Subcyde“ verarbeitet. Vielleicht nicht mit dem typischen Augenzwinkern, musikalisch jedoch klar in diese Richtung geweht. Das machtvolle, unheimliche „Sacred Scars“, welches im gesamten ziemlich unheilvoll bleibt, überzeugt voll und ganz durch seine klare Struktur. Der Song gehört zu den Höhepunkten der Langrille, da bei ihm einfach alles stimmt. Auch „Perfect Enema“ ist nicht von schlechten Eltern. Vor allem die Message des Songs sollte hervorgehoben werden. Ob „Pitchblack“ vom gleichnamigen Film inspiriert wurde, kann ich zu diesem Zeitpunkt leider nicht sagen. Fakt ist, dass der Track zum Soundtrack ganz sicher gepasst hätte. Ich hätte meine Freude daran gehabt. Live bringt diese Granate den Saal garantiert zum überkochen, wenn man denn nach den ersten Songs noch stehen kann und nicht mit gebrochenen Knochen und blutigen Augen aus dem Moshpit geworfen wurde. Um wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen, haben die Jungs für „All For Extinction“ einen ruhigeren Anfang gewählt. Doch auch diese Klänge lassen meine Harmoniegefühle nicht aufkommen. Im Gegenteil, die düstere Atmosphäre verheißt erneut nichts Gutes. Zwar ist der Track nicht der bissigste der Scheibe, kann aber doch einen gelungenen Ausstand geben, zumal die Streicherpassagen herrlich von der Gitarre untermalt werden.
Produktion und Sound sind auf einem hohen Niveau, die Songs an sich stimmen und die Musiker haben es einfach drauf. Was stört? Eigentlich nicht viel. Nach mehrmaligen Hören braucht man jedoch eine Pause, da der Gesang mit der Zeit ein wenig nervt und die ewig bretternden Instrumente kaum Abwechslung bieten.
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