Stygian Fair - Aradia

Review

Bisher unter dem Radar von großen Labels agieren STYGIAN FAIR aus dem nordschwedischen Umeå. Nach der Gründung 2013 dauerte es fünf Jahre, bis das Debütalbum „Panta Rei“ fertig war. Es wurde schnell nachgelegt mit „Nadir“ (2019) und „Equilibrium“ (2021). Weitere zwei Jahre später ist Album Nummer vier mit dem Namen „Aradia“ fertiggestellt. Gegenüber den bisherigen Veröffentlichungen ist mit Andreas Stoltz ein neuer Sänger dabei, wobei das nur die halbe Wahrheit ist. Stoltz war bei STYGIAN FAIR bis 2016 aktiv, von 2014 bis 2016 auch als Lead-Sänger, nur für ein Studioalbum hat es damals nicht gereicht.

„Aradia“ wurde mit einem neuen Sänger produziert

Es stellt sich die Frage, ob STYGIAN FAIR zu ihren Anfängen zurückkehren, welche eher im Hard Rock zu finden sind, oder am epischen Metal des Albums „Equilibrium“ festgehalten wird. Der Auftakt „Ancient Lies” deutet eindeutig auf die zweite Annahme, die Vocals kommen mit einer gewissen Kauzigkeit daher, wo Strophe und Refrain nicht ganz passgenau wirken und die Schwermetallkost im gemächlichen Tempo in Richtung Doom dargeboten wird. „Masters Of The Sea“ bleibt episch und wirkt insgesamt etwas gradliniger als der Opener. Der Titeltrack „Aradia” knüpft an seinen Vorgänger an, “Tapping Of The Vein” mischt eine gewisse Heaviness in die episch-doomige Suppe.

Die vier Nummern umreißen grob das Klangbild der schwedischen Band. Songs wie „Let It Go“ oder „Panoptikon“ liefern einen runden Refrain, das Tempo bleibt aber eher gemächlich. Was STYGIAN FAIR von anderen Epic-Metal- oder Epic-Doom-Bands unterschiedet, sind die recht knappen Laufzeit des Liedguts. Die Nummern bewegen sich allesamt zwischen vier und fünf Minuten. Wenn es instrumentale Passagen gibt, dann fallen diese kurz aus.

Aus dem Epic-Heavy-Rahmen fällt der Langläufer “Grief Collector”: Nach dem balladesken Einstieg geht es auch im Refrain mit reduziertem Tempo zur Sache. Im hinteren Drittel mischen sich der vorherrschende epische Heavy-Sound mit dem doomigen Teil und STYGIAN FAIR rücken Bands, wie zum Beispiel CANDLEMASS, auf die Pelle. „Devil In The Details” nennt sich der Schlusspunkt auf „Aradia“, mit etwas mehr Tempo und Heavy Metal dreht sich die Scheibe dem Ende entgegen.

STYGIAN FAIR liefern Musik für Menschen mit einer Vorliebe für epische Klänge

Der vierte Longplayer aus dem Hause STYGIAN FAIR ist alles andere als uninteressant, aber auch kein neues Rad am Metal-Vehikel. Die Scheibe bewegt sich irgendwo zwischen Old School Heavy Metal und Epic Doom, je nach Track ist die Dosierung unterschiedlich. Die stärkste Doom-Dosis hat “Grief Collector” abbekommen, “Tapping Of The Vein” oder „Aradia“ eignen sich durchaus zum Headbangen. Für die vorderen Plätze des Genre-Throns reicht es nicht, aber für eine Platzkarte auf den Headbangers Open Air oder Keep It True allemal. Menschen mit einer Vorliebe für epische Klänge sollten zum Beispiel auf bandcamp ein Ohr riskieren.

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31.08.2023

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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