Die US-Amerikaner von STYGIAN CROWN bleiben dabei. Auch nach ihrem selbstbetitelten Debüt aus dem Jahr 2020 irgendwo zwischen klassischen Doom-Kapellen und Death-Metal-Walzen der Marke BOLT THROWER. Inzwischen haben sich die Kalifornier über ein recht stabiles Line-Up seit ihrer Gründung vor sechs Jahren etwas gefestigt, etliche Live-Shows gespielt und im Vorfeld der Aufnahmen zu ihrem aktuellen Album „Funeral For A King“ lediglich den Basser Jason Thomas gegen Eric Bryan ausgetauscht. Der Weg der Band war offenbar schon früh geebnet und erinnert durchaus nicht unwesentlich an die Entwicklungsrichtung, die auch THRONEHAMMER mit ihrem derzeit dritten Album „Kingslayer“ vollzogen haben.
Dass mit Melissa Pinion bei STYGIAN CROWN auch eine Frau am Mikrophon steht, ist als solches zwar zunächst einmal keine allzu große Besonderheit, doch mit ihrem majestätischen Organ, trägt sie zentral zur Inszenierung epischer Mythen und Schlachten bei, um die es bei „Funeral For A King“ letztlich geht. Der Opener „Bushido“ ist in Bezugnahme der eigenen musikalischen Beschreibung tatsächlich nicht das lupenreine Doom-Stück klassischer Ausprägung, sondern ist einerseits ein wenig flotter, auf der anderen Seite auch unheimlich heavy. Dabei keimt ein Verständnis, weshalb BOLT THROWER hier auch als Referenz herhalten sollen, passend ist das Ganze dennoch nicht vollständig.
Die Heavyness ist ein wesentliches Trademark, welches sich, abgesehen vom balladesken „Blood Red Eyes“, durch das komplette Album zieht. Songs wie „Scourge Of The Seven Hills“ oder „Strait Of Messina“ sind in ihrer gesamten Auskleidung dann etwas theatralischer und verfügen teilweise über die fast sakrale Atmosphäre, die Kollege Thorbrügge bereits im Debüt erkannt hatte. Im Großen und Ganzen erscheint „Funeral For A King“ aus einem Guss, auch wenn die wenig kantige Ballade mit Klavier- und Violinenuntermalung nur bedingt ins Bild passen mag. An der einen oder anderen Stelle hätte etwas stimmliche Variation gutgetan und den doch reichlich druckvollen Stücken auch aus diesem Bereich Unterstützung verschafft.
Trotzdem macht die Band aus Los Angeles mit „Funeral For A King“ viel richtig. Die Songs sind markant, die Stimmung zwischen resoluter Schwere und Epik. Nelson Miranda und Andy Hicks an den Gitarren haben immer wieder feine Melodien im Köcher, um für die nötige Spannung zu sorgen. An die letzten Outputs der Szenegrößen kommen STYGIAN CROWN (noch) nicht heran, die Klasse für den nötigen Feinschliff ist in jedem Fall vorhanden.
Sehr solide Platte. Man hört das hier Veteranen spielen. Kennt hier noch wer Morgion? Die alte Band von Rhett Davis dem Schlagzeuger von Stygian Crown.
Boah Patrick,
hat mich das Album hier zersemmelt –
bei Track 3 dachte ich – das könnte von mir sein, genauso hab ich früher komponiert in den 90ern.
Und die Sängerin ist ja mal krass genial und ganz anders, als alles, was ich jemals an Frauenstimme hörte –
im Gegensatz zur dir finde ich die Violineneinsätze megageil – total theatralisch und schier ins Unermeßliche steigernd.
Das gilt auch für die Stimme, die sich gewaltig über meine großen Hörner hochschaukelt und mich teilweise in Vibratos erschlägt – was eine Bank, was ein Sound, ist das fett!
Hab vorher noch nie was von der Truppe gehört und muß mir nun unbedingt auch die älteren Alben anhören –
hab auch gleich im Betreuten Hören auf das Album und die Review hier verwiesen.
Für mein Geschmack eine fette 10/10 und schon jetzt eines der Alben des Jahres!
Das ist genauso krass geil, wie letztes Jahresende die abartige Live Scheibe von Hellhammer mit dem Tryptikon Cheffe.
So Mucke muß man mit Abrißbirnen von Lautsprechern hören und krass laut – das sortiert das Gedärm und numeriert die Knochen neu.
Ich hörs mir gleich nochmal an, mach hier dunkel und hole meine fette Lichtorgel raus!
Wie geil ist das denn!!!!!!!
Ich finde das Album auch sehr gelungen und den Gesang klasse