„No Return“ proklamieren die Schweden STYGGELSE (dt.: Abscheulichkeit) auf ihrem zweiten Album – und tatsächlich: Die Band prescht darauf ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne, Gefangene werden keine gemacht, zurückgeschaut oder gar -gekehrt wird nicht. Höchstens zum Black Metal alter Tage – nicht der Tage von „A Blaze In The Northern Sky“ oder „De Myteriis Dom. Sathanas“, sondern noch ein Stückchen weiter zurück, als SODOM gerade ihre erste EP rausbrachten und sich deutlich von VENOM inspirieren ließen. Als Black Metal, Thrash und Rock’n’Roll-Attitüde noch keine deutlichen Trennlinien hatten. Jene Zeit, auf die sich auch die allmächtigen DARKTHRONE seit diesem Jahrtausend berufen und der sie mit „The Cult Is Alive“ oder „Circle The Wagons“ Liebeserklärungen gemacht haben.
Noch fragen? Spätestens jetzt sollte klar sein, worum es auf STYGGELSEs „No Return“ geht: Black Metal der erste Welle, mit deutlichem Thrash- und Rotzrock-Einschlag, überwiegend aus einfachen Powerchord-Aneinanderreihungen bestehend; komplex sind höchstens die Soli, dafür ist das Material stets eingängig as fuck. Die Vorbilder sind eindeutig, und dennoch haben sich STYGGELSE mit ihrem Auf-den-Punkt-Songwriting, mit ihrer eigenen Art Riffs zu schreiben und aneinanderzuketten einen gewissen Sound geschaffen, der trotz allem auf gewisse Weise eigenständig klingt. Dabei herausgekommen sind fette Black-/Thrash-Metal-Songs wie der Ohrwurm „We Are The Venom“, das eher rockende „Hangover In A Grave“, welches Bilder von Lederkluften und Motorrädern hervorruft, oder das schnelle und unglaublich tighte „Born To Bleed“ („Night of the Devil / Night of the Worship“ – yeah!). Wenn das Album länger als gerade einmal 30 Minuten wäre, wäre das mit Sicherheit irgendwann langweilig – ist es aber nicht.
Und damit haben STYGGELSE mit „No Return“ unter dem Strich ein Album geschaffen, das sicherlich in keiner Weise hervorragend ist – aber es reicht ja auch mal, einfach „nur“ gut, „nur“ eingängig zu sein; mal „nur“ ganz dicke Klöten zu zeigen (im positiven Sinne). Fenriz wäre stolz!
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