Styggelse - Heir Today - God Tomorrow

Review

Der schwedische Vierer STYGGELSE kommt zwar aus dem schönen Göteborg, könnte mit dem Todesmetall gleicher Herkunft aber nicht weniger zu tun haben. Auf ihrem offiziellen Debut (nach zwei Demos und einem Tape) „Heir Today – God Tomorrow“ präsentiert die 2004/2005 gegründete Band rotzigen Black’n’Roll, der Punk und Hardcore näher steht als den meisten Metal-Spielarten. Die neun Songs mit einer guten halben Stunde Spielzeit sind dermaßen roh und ungeschliffen, dass ich als Hörer das Gefühl nicht loswerde, in einem verrauchten Göteborger Club zu stehen und STYGGELSE auf der Bühne zu sehen. Das war durchaus ein Kompliment!

Denn ehrlich gesagt können STYGGELSE sonst nicht viel bieten, um mich hinter dem Ofen hervorzulocken. Die Rhythmik ist in weiten Teilen deutlich dem Hardcore entliehen, die harmonischen Strukturen sind jedoch im Black Metal beheimatet (und zwar schon ziemlich lange…), schwarzmetallische Lead-Gitarren gibt es auch einige. Die Aufmachung von „Heir Today – God Tomorrow“ sowie die Präsentation der Band geben sich ebenfalls eher old school-schwarzmetallisch.

Aber dennoch: Das, was STYGGELSE halbwegs interessant macht, sind Drive und Groove – und die beruhen in erster Linie auf den Punk-Einflüssen und auf dem Charme der rohen Produktion. Wer Black’n’Roll der Machart NATTEFROST, neueren CARPATHIAN FOREST oder späten DARKTHRONE in nochmal dreckiger und punkiger sucht, sollte STYGGELSE mal antesten – für alle anderen Schwarzmetaller ist „Heir Today – God Tomorrow“ vermutlich nicht mehr als ganz passable Hintergrundbeschallung

10.07.2010
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