Stuntman - Incorporate The Excess
Review
„Incorporate The Excess“, die dritte „Full Length“-Veröffentlichung (die Anführungszeichen sind im Hinblick auf die Spielzeit von knapp 26 Minuten gerechtfertigt) von STUNTMAN, hätte auch vor ein paar Jahren über Relapse erscheinen können: Es fiept, es rumpelt, es schreit, es grindcore-t. Die sieben Songs erinnern mich tatsächlich immer wieder an BENÜMB, die ihren Grind kurz, knackig und auf den Punkt servierten und damit (bei vergleichbarer Spielzeit) schon mal auf 22 („By Means Of Upheaval“) oder gar 32 Titel („Withering Strands Of Hope“) pro Veröffentlichung kamen.
Damit wird auch schon deutlich, woran die Scheibe des französischen Vierers „krankt“ (auch hier verwende ich Anführungszeichen, denn im Prinzip ist „Incorporate The Excess“ eine souveräne Noise/Grindcore-Platte): Die Stücke, obgleich mit Ausnahme des finalen „Scarecrow Warfare“s alle unter der Vier-Minuten-Marke, sind einfach ein Stück zu lang, um ihre Wirkung zu entfalten. Insbesondere der fast neunminütige Rausschmeißer zieht sich wie rumpeliges Kaugummi und lässt die musikalische Gewalt, die dem Album ohne Zweifel innewohnt, einfach verpuffen.
Damit ist „Incorporate The Excess“ ein zwar unterhaltsames, aber nicht auf voller Länge überzeugendes Album, das Anhängern von rohem Grindcore durchaus gefallen dürfte. Um aber auch noch das Phrasenschwein zu füttern, muss ich an dieser Stelle sagen: Weniger ist manchmal mehr.