Stuck Mojo - Southern Born Killers

Review

Hell-yeah – der Duke ist zurück! Nachdem die Südstaatler 2000 mit „Declaration of a Headhunter“ ihr letztes Album veröffentlichten und spätestens 2001 mit dem Abgesang der „Violate This“-Compilation auch für den letzten Fan klar sein mußte, dass es mit STUCK MOJO zuende war, melden sie sich nun zurück!

Eigentlich wollte Rich Ward nur an einer DVD arbeiten, um altes STUCK MOJO Videomaterial zu digitalisieren. Doch mit der Zeit merkte er, woran er arbeitete – STUCK MOJO, das war seine Band, sein Baby. Dem anfänglichen Wehmut, dem Schwelgen in all den schönen Erinnerungen folgte bald die Erkenntnis, dass es das doch längst nicht gewesen sein konnte. Der Duke hatte zwar mit haufenweise anderen Projekten genug zu tun (darunter SICK SPEED, FOZZY und THE DUKE), aber das Feuer brannte noch immer in seinen Adern.
Wer die Band und ihre Entwicklung von Anfang an verfolgt hat, wird wissen, dass der Hip-Hop-Anteil ihres Rap Metals stetig abgenommen hat, und „Southern Born Killers“ erweckt den Eindruck, als wäre der Dornröschenschlaf der Band zuende, so dass sie 2006 genau da weitermachen, wo sie 2000 aufgehört haben. Noch offenherziger für andere Stile sind sie geworden, noch melodischer, noch vielseitiger. Der neue Sänger Lord Nelson fügt sich perfekt ins eingespielte Bandgefüge an, und kann sowohl mit Rap- als auch Gesangseinlagen überzeugen. Bonz‘ Stimme war zwar prägend für den Sound der frühen Alben, aber ich glaube, gerade für diese melodische Ausrichtung, die teilweise nahtlos in astreinen Rock übergeht, ist Lord Nelson die bessere Wahl. Bonz konnte zwar rappen, aber diesen klaren Gesang hätte er nie und nimmer so hingekriegt.
Anno 2006 spielen STUCK MOJO keinen Rap Metal mehr… es ist wohl eher melodischer Metal mit zahlreichen Rockanleihen und Rap-Elementen. Sie haben dieses Genre einst geprägt, und es muß wehgetan haben, zu sehen, wie solche Milchbubis wie z.B. LINKIN PARK im Nu Metal Hype Millionen scheffeln, während die eigentlichen Urväter nach Strich und Faden von ihren Plattenfirmen betrogen werden. Und selbst heute klingen STUCK MOJO immer noch authentischer und erdiger, als es diese ganzen Zahnspangenträger jemals tun werden.

Wenn man sich das ausführliche Statement von Rich auf seiner Seite durchliest, könnte man glauben, im falschen Film zu sitzen. Von so ziemlich jeder Plattenfirma wurde er verarscht und um sein Geld betrogen. Würde er Schuldeneintreiber ansetzen, sie hätten weltweit zu tun. Das ist die traurige Realität des Musikgeschäfts, und so entschied sich Rich, alle Songs auf seiner Website anzubieten. Kostenlos, just for the fans. So wie sie es – ironischerweise – schon fast die ganze Zeit gemacht haben, denn für ihre Alben haben sie kaum einen Cent erhalten.
Wer der Band wirklich die Treue halten will, hat auch die Möglichkeit, eine „echte“ CD zu ergattern. In einer ersten Auflage von 1000 signierten Exemplaren kommt die CD zusammen mit mehrseitigem Booklet und obendrauf eine eigens produzierte Bonus-DVD mit dem Video zu „Open Season“ und einer sehr interessanten 20-minütigen Dokumentation über die Band, in der Rich einige interessante Einblicke hinter die Kulissen von STUCK MOJO gewährt. Rich hat sich sogar die Mühe gemacht, extra für seine europäischen Fans eine PAL-Version der DVD herzustellen (und sich tausendmal bei mir entschuldigt, dass es deshalb länger mit der Lieferung gedauert hat). Sowas nenne ich echte Verbundenheit zu den Leuten, die immer an STUCK MOJO geglaubt haben! Und das Warten hat sich wirklich gelohnt.
Bleibt mir nur noch übrig zu sagen: Ladet euch das Teil runter, oder bestellt es, bevor es vergriffen ist! Zu finden unter (Link).

11.03.2007
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