StuBorA - What We See Is Not What We Wanna See

Review

System Of A Down. Klingt wie System Of A Down. So wie es Dir, lieber Leser mit diesem Review geht, ging es mir mit der mir vorliegenden StuBorA-Scheibe mit dem langen Namen mit den vielen Ws: nichtsahnend macht man sich daran und wird auch prompt mit etwas Bekanntem überrascht. Und das war auf den ersten Eindruck auch gar nicht mal schlecht! Doch leider, leider konnte sich dieser Eindruck nicht über die restliche Spielzeit der Platte retten. Zwar fanden neben SOAD auch noch andere offensichtliche Vorbilder der drei Franzosen Verewigung auf der Scheibe, doch sollte das weitaus ungekonnter ausfallen, als noch beim Opener der Fall. So hört sich StuBorAs Mucke grob an wie eine frech zusammenstibitzte Mischung aus eben SOAD, ein wenig mittelalten Machine Head, viel Soulfly und vielleicht ein bisschen alten Beastie Boys, ohne jedoch irgendwann die Klasse der Vorbilder zu erreichen. Manchmal ist die Umsetzung der Songs einfach so frech-dilletantisch abgekupfert, dass es einem beim Zuhören fast die Schamesröte ins Gesicht treibt (Bsp.: Soulfly Song „There Is No Style, Just An Attitude“, offensichtlicher gehts wirklich nicht mehr). Zwar bedient man sich da ganz freizügig, vergisst aber daneben, dass der Groove allein Soulfly auch nicht ausmacht, und schrubbt ewig ein und dasselbe ziemlich uninspirierte Grundriff vor sich hin. Ebenso uninspiriert wirkt der allgemeine Aufbau der Scheibe, da einige Lieder einfach mitten im Song anzufangen scheinen und sich das ganze dann anhört wie früher, als man sich Lieder aus dem Radio auf Tape aufgenommen hat und den Anfang verpasst hat. Im letzten der insgesamt zehn Songs verstecken sich nach einigem nervigem Füllgedudel noch ein paar Hidden Livetracks, die man aber allein schon wegen der Convenience hätte normal mit auf die CD packen können. So überlegt man sich eben zweimal ob man sich die Nerverei antut. Alles in allem hat man sich mit den genannten Bands, die dieser Platte Pate standen, sicher keine schlechten Vorbilder ausgesucht, doch fragt man sich als Hörer sicher zurecht, warum man sich so eine schwache Kopie anhören sollte, wenn mans von den Originalen besser haben kann.

12.05.2004

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