Ich bin ein großer Verfechter der These, dass es im Underground eine ganze Menge zu entdecken gibt. Beweise dafür lieferten in der Vergangenheit diverse, auf ein Subgenre spezialisierte Labels und selbstverständlich ein ganzer Haufen von Bands selber. Aber dann gibt es eben auch unendlich viele Bands wie STRYNN, die auch mit ihrem zweiten Album „Alienation“ weder Neues zu erzählen haben, noch Altbewährtes spannungsgeladen umsetzen wollen oder können.
„Alienation“ verkommt damit zu einem Album von vielen. Solchen, bei denen nur selten ein bisschen Stimmung aufkommt, Spannung dagegen nie. Denn weder die dünnen Rauschegitarren, noch das pappige Schlagzeug oder der dominante, aber völlig eintönige Kreischgesang lassen sich besonders positiv vermerken. Das allein auf die dünne Produktion zu schieben, wäre zu einfach – schließlich kann das sogar charmant sein. Nein, STRYNN stolpern über die Schwelle zwischen gewinnbringend monoton und großer Langeweile.
Trotz des Bemühens, mal flott und mal schleichend zum Ziel zu gelangen, das Ergebnis bleibt immer dasselbe: Es surrt, es grummelt, es klopft, es faucht, und das mehr als eine Stunde lang. Selbst die von STRYNN viel zu selten eingestreuten, aber ebenfalls sehr blassen Leads ändern daran nichts.
„Alienation“ ist sechzig Minuten Musik, auf die nicht einmal der hartgesottenste Underground-Verfechter gewartet hat. STRYNN besitzen weder einen finsteren Charme noch sind sie besonders böse. Am ehesten trifft es wohl Einfallslosigkeit. Wenige Ideen, viel Spielzeit … ich wage zu bezweifeln, dass da künftig deutlich mehr drin ist.
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