Es gibt zwei Dinge die mich an „Back On Ancient Traces“ mächtig stören und beide haben mit akuter Langeweile zu tun. Da wäre zunächst die teils ziemlich offensichtliche Ähnlichkeit zu AMON AMARTH und zum anderen die Vocals, welche einfach aus monotonen Growls bestehen. Ansonsten ist das Labeldebüt von STYRDEGOR aber alles andere als schlecht.

Die Jungs bemühen sich wirklich, dem Hörer, wenn schon nichts Neues, wenigstens etwas Dynamisches vor den Latz zu ballern. Das geschieht dann in Form von sehr Death-Metal-lastigem Viking Metal. Es geht also doch mehr bei jungen Truppen, außer Odin hat die dicksten Eier-Gegröhl? Ja, bei STRYDEGOR allerdings nur, wenn ich auf die Zukunft baue. Noch ist mir das Ganze zu nahe an den schwedischen Vorbildern. Etwas mehr Variation im Gesang und mehr Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten könnten eine ganze Menge bewirken. Sie deuten es oft genug an: Epische Leads können sie schon wunderbar schreiben, dynamische Songs sowieso. Nur fehlt das I-Tüpfelchen, was sie aus der Masse hinauskatapultieren könnte. Vielleicht liegt es wirklich an der kurzen Zeit, die zwischen dem Vorgänger „Legends Of Midgard“ und eben „Back On Ancient Traces“ liegt. Ein Jahr ist nicht wirklich atemberaubend lang und das schlägt sich halt dahingehend nieder, dass man weitestgehend nach dem Erstling klingt und die Probleme, die sich damals schon deutlich abzeichneten, mitschleppt.

STRYDEGOR könnten wirklich eine hoffnungsvolle Truppe werden, die dem Pagan/Viking-Bereich ein paar energiegeladene Songs schenkt. Doch auf diesem Album bleibt es leider nur bei Andeutungen, die viel Potenzial erahnen lassen, im Endeffekt für mich aber noch nicht ausreichen, um von einer Kaufempfehlung zu sprechen. Anhänger des Viking Metal sollten aber mal ein Ohr riskieren.